Ukraine-Krieg: Russen wollen wohl zerstörte Dnipro-Brücke ersetzen
Im Ukraine-Krieg wurde eine strategisch wichtige Brücke über den Dnipro zerstört. Nun wollen die Russe sie mit Pontons ersetzen, so der britische Geheimdienst.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland will die zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen.
- Die Brücke ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen.
Nach dem ukrainischen Beschuss strategisch wichtiger Brücken über den Fluss Dnipro arbeitet Russland nach britischer Einschätzung an einer Behelfsbrücke.
Russische Truppen hätten am Wochenende vermutlich damit begonnen, Lastkähne in Position zu bringen. Dies, um direkt neben der beschädigten Antoniwskyj-Brücke eine Pontonbrücke zu errichten. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.
Die Brücke ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen in der besetzten südukrainischen Grossstadt Cherson.
Pontonbrücke im Ukraine-Krieg anfällig für Angriffe
In den vergangenen Wochen seien das russische Militär und die Bevölkerung von einer Fähre abhängig gewesen, hiess es. «Wenn Russland die improvisierte Brücke fertigstellt, wird dies mit ziemlicher Sicherheit die Kapazität des Übergangs im Vergleich zur Fähre erhöhen.» Allerdings sei eine Pontonbrücke sehr anfällig für ukrainische Angriffe, betonte das Ministerium.
Wegen ukrainischer Angriffe ist die gut 1,3 Kilometer lange Antoniwskyj-Brücke seit Ende Juli kaum noch zu benutzen. Das bedroht den Nachschub der russischen Truppen in Cherson.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Kriegs unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.
Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten. Zudem will sie Transparenz im Gegensatz zu Moskau zeigen, Verbündete bei der Stange halten. Mann will ausserdem möglichst Menschen in Russland erreichen, die sonst nur die Kreml-Deutung des Kriegs erreicht. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.