Ukraine Krieg: Russische Eltern wütend wegen Kriegs-Unterricht
Auch vor den Schulen macht die russische Propaganda nicht halt. So wird nun ein neuer Lehrplan eingeführt, um den Ukraine-Krieg zu rechtfertigen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Russland wird ein neuer Lehrplan gemacht, um die russische Invasion zu rechtfertigen.
- Ausserdem werden Sonderstunden zum Krieg gehalten.
- Der neue Lehrplan stösst bei einigen russischen Eltern auf Empörung.
Während der Ukraine-Krieg weiter tobt, passt Russland die Lehrpläne in den Schulen an, um die Invasion zu rechtfertigen. Es werden nun im ganzen Land Sonderstunden zum Krieg gehalten.
Darin unterrichten die Lehrer den Schülern, Russland handle in der «Selbstverteidigung» gegen die «Faschisten» in der Ukraine. Schwerpunkte sollen darin die «Ziele der Sonderoperation», die «Entnazifizierung» und die «Entmilitarisierung» der Donbass sein. Ausserdem wird laut Berichten des «Guardian» daran gearbeitet, positive Verweise auf die Ukraine in den russischen Schulbüchern zu entfernen.
Ukraine Krieg: Geschichte ab der ersten Klasse Pflichtfach
Nach Angaben des russischen Bildungsministeriums wird das Fach Geschichte ab der ersten Klasse obligatorisch sein. «Wir werden niemals zulassen, dass geschrieben wird, wir hätten andere Nationen wie die Ukraine irgendwie schlecht behandelt.» Das sagte der russische Bildungsminister Sergej Krawzow.
Ab September soll zusätzlich die Nationalflagge zu Beginn der Schulwoche gehisst und die Nationalhymne gespielt werden.
Lehrplan stösst bei Eltern auf Empörung
Bei einigen Eltern stösst der neue Lehrplan auf Empörung. So hat etwa ein Vater die Schule seines Kindes angerufen und sich darüber beschwert. Gegenüber dem «Guardian» erklärt er: «Wir Eltern sollten den Kindern etwas über Patriotismus und die besondere Operation erzählen, nicht die Schulen.»
Auch die Lehrer belastet die vom Staat verordnete Propaganda zunehmend. Eine Lehrerin erzählt der Zeitung, dass viele ihre Online-Profile versteckt halten und sehr vorsichtig sind, wenn sie über Politik sprechen.
Einige der Lehrer müssen sogar Gefängnisstrafen befürchten, weil sie gegen das neue Gesetz zur Einschränkung der freien Meinungsäusserung verstossen haben.