Ukraine Krieg: Russische Oligarchen nerven sich über ihre Ehefrauen
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Länder ergreifen Sanktionen gegen Mitglieder der russischen Elite.
- Eine Soziologin sagt nun: Das drückt innerhalb der Oligarchen-Familien auf die Stimmung.
- Die Luxus-Aufenthalte auf den Yachten oder Einkaufstrips ins Ausland fehlen.
Die Oligarchen spielen in der russischen Politik eine entscheidende Rolle. Sie sind für den Kreml und Präsident Wladimir Putin eine wichtige Säule der Macht. Entsprechend hat der Ukraine-Krieg auch für die Superreichen Folgen.
Viele Länder haben mittlerweile Sanktionen gegen bestimmte Oligarchen verhängt. Wer Putin nahe steht, muss damit rechnen, dass seine Vermögen eingefroren oder seine Luxusobjekte konfisziert werden.
Wie Soziologin Elisabeth Schimpfössl gegenüber dem «Spiegel» erklärt, hat dies einen Einfluss auf das gesamte Familienleben. Die Oligarchen-Expertin sagt: «Ein gut vernetzter Freund erzählte mir vor wenigen Tagen, dass ihre Ehefrauen und Kinder in Aufruhr seien.»
Ukraine-Krieg sorgt für Familienstreit
Der Grund: Die Kinder können beispielsweise nicht mehr dort studieren, wo sie möchten und müssen sogar selbst mit Sanktionen rechnen. Die Frauen müssen derweil auf den gewohnten Luxus verzichten, auch zum Ärger der Männer.
Schimpfössl erklärt: «Wenn einem die Ehefrau auf die Nerven ging, konnte man sie ein paar Wochen auf die Jacht schicken. Oder zum Einkaufstrip nach Mailand.» Das geht jetzt mit den Sanktionen nicht mehr.
«Jetzt sitzt doch diese nervige Kuh die ganze Zeit zu Hause», zitiert die Soziologin einen Oligarchen. Der Ukraine-Krieg scheint bei den reichen Familien für Ehe-Streit zu sorgen!
Oligarchen bleiben Wladimir Putin bisher treu
Der oftmals ausschweifende Lebensstil der russischen Elite ist nicht nur praktisch, sondern auch ideologisch schwer mit dem Ukraine-Krieg vereinbar. Putin kritisiert die westliche Dekadenz immer wieder, was zu Spannungen führen kann.
Denn: «Die Oligarchen geniessen ja die Freiheiten des Westens in vollen Zügen», so Schimpfössl. Dennoch stehen die meisten immer noch auf der Seite des Präsidenten. Einzige Ausnahme ist Oleg Tinkow, der sich gegen die vom Kreml so genannte «Spezialoperation» ausgesprochen hat.
Einen regelrechten Aufstand der Elite erwartet Schimpfössl trotz der Verschlechterung der Situation nicht: «Solange Putin an der Macht ist, werden sich die anderen Oligarchen hüten, sich gegen ihn zu positionieren.»