Ukraine Krieg: Russland mit neuer Taktik gegen Offensive

Etienne Sticher
Etienne Sticher

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In der Gegend um Kreminna wenden Russen im Ukraine-Krieg eine neue Taktik an: Sie schiessen ohne Pause und versetzen so die Ukrainer in einen «Schockzustand».

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Ukrainische Soldaten warten in Schützengräben in der Gegend um die Stadt Kreminna. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Gegend um Kreminna fürchten Ukrainer eine neue Angriffswelle.
  • Die Russen setzten zwei- bis dreimal so viele Granaten ein wie die Ukrainer.
  • Ziel sei es auch, die Verteidiger vor dem Sturm in einen Schockzustand zu versetzen.

Seit einigen Wochen läuft die Gegenoffensive im Ukraine-Krieg nun. Kleinere Geländegewinne gab es laut Kiew bereits, grössere Städte konnten aber nicht befreit werden. Aus dem Umfeld der umkämpften Stadt Kreminna in der Oblast Luhansk kommen nun Berichte, dass Russland eine neue Taktik anwende. Und damit sollen den Angreifern kleine Durchbrüche gelungen sein.

Die Angriffe hätten sich in letzter Zeit verstärkt, erklärt Oberstleutnant Oleh Matwijtschuk der «New York Times». Der für die Region zuständige Kommandeur befürchtet, dass eine erneute Angriffswelle bevorstehe. Ein Sanitäter seiner Einheit bestätigt die Zunahme der Angriffe: In den letzten Wochen habe er kaum verwundete Soldaten versorgen müssen, jetzt sei er täglich im Einsatz.

Ukraine krieg
Bei Kreminna setzen die Verteidiger im Ukraine-Krieg täglich rund 50 Granaten ein, die Feinde 100 bis 150. - keystone

«An manchen Tagen schiessen sie ohne Pause», sagt Matwijtschuk. Seine Leute feuerten rund 50 Granaten pro Tag ab, die Russen das Zwei- bis Dreifache davon. So suchten sie nach Schwachstellen und beschossen diese dann mit einer enormen Masse an Raketen und Mörsern. Damit wolle Russland die Unterstände zerstören und die Überlebenden in einen «Schockzustand» versetzen, erklärt der Kommandeur die feindliche Taktik.

«Und dann stürmen sie.» Zuerst kämen Sturmtrupps von zehn bis zwölf Personen. Laut Matwijtschuk sind dies Strafgefangene – «nicht ausgebildet und nur Futter».

Die zweite Linie in den russischen Schützengräben bilden gemäss dem Kommandeur tschetschenische Kämpfer. Ihre Hauptaufgabe sei es, Gefangenen zu drohen, falls diese sich zurückzögen. Erst dahinter befänden sich die besser ausgebildeten russischen Soldaten.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald beendet wird?

Doch laut den ukrainischen Soldaten seien diese erst seit kurzem in dem im Ukraine-Krieg umkämpften Gebiet. Die Angriffe seien deswegen eher chaotisch als koordiniert.

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Kommentare

User #2122 (nicht angemeldet)

Kleine Durchbrüche sind ein wenig untertrieben die Russen sind innnerhalb 72h an vier Stellen durch die ukr. Verteidigungen gebrochen und 18 km Richtung Fluss Oskol vorgestossen.

User #2122 (nicht angemeldet)

Das ist nicht neu und gehört zum Standardverfahren der russischen Armee, schon die Sowjets setzen auf pausenloses Artilleriefeuer.

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