Ukraine Krieg: Russlands Geheimdienst meldet Festnahmen auf der Krim
Am Dienstag kam es auf der Krim im Ukraine-Krieg zu Explosionen in einem russischen Munitionslager. Nun hat Moskaus Geheimdienst sechs Islamisten festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat auf der Krim sechs Angehörige einer Islamisten-Vereinigung verhaftet.
- Einige Festnahmen sollen sich am Ort der Explosionen zugetragen haben.
- Moskau sagt jedoch nicht explizit, ob ein Zusammenhang besteht.
Einen Tag nach den Explosionen im Ukraine-Krieg auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Moskau über die Festnahme von sechs Männern informiert.
Alle Festgenommenen gehörten der islamistischen Vereinigung Hizb ut-Tahrir an, die in Russland als terroristische Organisation verboten ist, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Mittwoch mit.
Moskau spricht im Ukraine-Krieg von «Sabotageakt»
Ein direkter Zusammenhang zu den Detonationen auf der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Halbinsel wurde zwar nicht explizit genannt. Einige der Festnahmen sollen sich aber in der Stadt Dschankoj zugetragen haben, unweit derer am Vortag ein Munitionslager explodiert war.
Moskau sprach bereits am Dienstag von einem «Sabotageakt». Kiew äusserte angesichts des seit knapp einem halben Jahr andauernden russischen Angriffskriegs Genugtuung über den Vorfall, übernahm aber keine Verantwortung. Es war bereits die zweite Explosion auf der Krim innerhalb von rund einer Woche.
Zugverkehr hat Betrieb wieder aufgenommen
Wer genau die nun festgenommenen Männer sind, gab der FSB nicht bekannt. Seit der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 wurden im Ukraine-Krieg aber unter dem Vorwurf der Hizb-ut-Tahrir-Mitgliedschaft mehrfach ukrainische Krimtataren inhaftiert und verurteilt. Grosse Teile der muslimischen Minderheit, die zu Sowjetzeiten massiven staatlichen Repressionen ausgesetzt war, lehnen die jetzigen russischen Machthaber klar ab.
Der von Russland eingesetzte Chef der Krim, Sergej Aksjonow, berichtete unterdessen über die Wiederaufnahme des Zugverkehrs in dem durch die Explosionen betroffenen Streckenabschnitt zwischen Dschankoj und Wladislawowka.
«Die Züge fahren gemäss dem Fahrplan», schrieb der 49-Jährige im Nachrichtendienst Telegram. Bewohnern der Region, deren Besitz zerstört oder beschädigt wurde, sollen demnach bis zu 100 000 Rubel (rund 1575 Franken) gezahlt werden.