Ukraine-Krieg: Selenskyj kritisiert Klitschko für Raketen-Tote
Bei einem Raketenangriff in Kiew starben drei Menschen, weil sie sich nicht in einen Bunker retten konnten. Selenskyj droht Klitschko mit einer Strafverfolgung.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kiew standen Menschen bei einem Angriff vor geschlossenen Bunkern.
- Drei Menschen starben, weil sie keinen Schutz fanden.
- Präsident Selenskyj macht Bürgermeister Klitschko dafür verantwortlich.
Vor dem Ukraine-Krieg waren sie politische Konkurrenten, und auch jetzt kommen sie auf keinen grünen Zweig. Im Gegenteil: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko für Tote verantwortlich – und droht mit strafrechtlicher Verfolgung.
Hintergrund ist ein russischer Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt am Donnerstag. Drei Menschen, darunter ein neunjähriges Mädchen, kamen dabei ums Leben. Denn der Luftschutzbunker, in welchen sie flüchten wollten, war geschlossen.
In seiner abendlichen Videobotschaft kritisiert Selenskyj das Geschehene aufs Schärfste. Er spricht gar von «internen Feinden» und macht dabei eine Anspielung auf Klitschko, welcher früher Profi-Boxer war.
Wenn Kiews lokale Beamte nicht in der Lage seien, die Menschen durch das Offenhalten von Bunkern zu schützen, dann würden sie strafrechtlich verfolgt und müssten mit einem «K.O.-Schlag» rechnen, tobte Selenskyj in seiner Rede.
«Es ist schmerzlich, zu sehen, wie diese Pflicht vernachlässigt wird. Es ist schmerzlich, Opfer zu sehen. Und wenn die Pflicht vor Ort nicht erfüllt wird, liegt es in der unmittelbaren Verantwortung der Strafverfolgungsbehörden, dies zu verfolgen», so der Ukraine-Präsident weiter.
Die Schutzräume müssten stets zugänglich sein. Das sei ganz klar die Pflicht der Behörden.
Bereits im vergangenen November gerieten Selenskyj und Klitschko aneinander. Damals kämpfte Kiew nach Angriffen auf die Energieversorgung mit massiven Stromausfällen. Beide machten einander dafür verantwortlich.