Ukraine-Krieg: Selenskyj «spürt, wie Sieg naht»
Wolodymyr Selenskyj meldet im Ukraine-Krieg nach dem Rückzug der Russen aus Cherson weitere Kriegsverbrechen, lässt aber Details aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Rückzug der Putin-Truppen aus Cherson meldet Kiew «Gräueltaten».
- Laut Wolodymyr Selenskyj wurden Leichen von Zivilisten und Soldaten gefunden.
- Trotz anhaltender Kämpfe im Osten meint Selenskyj: «Unser Sieg naht».
Rund neun Monate nach Beginn vom Ukraine-Krieg hatte Moskau den Rückzug aus Cherson und dem Norden der gleichnamigen Region angeordnet. Bereits am Freitag hatte die russische Armee die Regionalhauptstadt im Süden des Landes schliesslich vollständig geräumt. Die Ukraine konnte derweil 179 Ortschaften und 4500 Quadratkilometer entlang der Küste des Dnipro im Süden des Landes zurückerobern.
Wolodymyr Selenskyj berichtet nun davon, dass seine Truppen in der Region «Gäueltaten» der russischen Soldaten festgestellt haben. «Die Leichen von Getöteten wurden Gefunden, von Zivilisten und Soldaten», sagte der Ukraine-Präsident am Sonntagabend in seiner täglichen Videobotschaft.
Er sprach für die Region Cherson von den «gleichen Gräueltaten, wie in anderen Teilen» des Landes. Genauer äusserte sich der Staatschef nicht, kündigte aber an, «jeder Mörder» werde «gefunden und vor Gericht gestellt». 400 russische «Kriegsverbrechen» seien dokumentiert worden, fügte er hinzu. Ob sich diese Zahl allein auf die Region Cherson bezog, sagte er ebenfalls nicht.
Wolodymyr sieht im Ukraine-Krieg einen nahenden Sieg
In seiner Videoansprache erwähnte Selenskyj weiter auch die in unverminderter Härte anhaltenden Kämpfe im Osten des Landes. «Die Kämpfe in der Region Donezk sind genauso intensiv wie in den vergangenen Tagen», so der ukrainische Staatschef. Er betonte: «Die Wucht der russischen Angriffe hat nicht abgenommen», und fügte an: «Wir werden nicht zulassen, dass sie unsere Verteidigung durchbrechen.»
Am Sonntag meldete auch der ukrainische Generalstab schwere Kämpfe im Osten in Luhansk und Donezk. In beiden Regionen seien in den vergangenen 24 Stunden mehrere russische Angriffe abgewehrt worden.
Ungeachtet der anhaltenden Angriffe sprach der Ukraine-Präsident seinen Landsleuten Mut zu: «Wir alle spüren, wie unser Sieg naht!» Es gebe immer Menschen, die kämpfen und arbeiten würden für den Sieg der Ukraine, so Selenskyj.
Er bedankte sich in der Folge bei Soldaten, Ärzten und Diplomaten. Diese stünden bereits seit mehr als 260 Tagen rund um die Uhr im Ukraine-Krieg im Einsatz.