Ukraine Krieg: Zehntausende Russen sitzen laut Experte in Falle
Beim Rückzug aus Cherson im Ukraine-Krieg hat Russland laut einem Experten logistische Fehler gemacht. Zehntausende Russen sässen in einer «Falle ohne Ausweg».
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Rückzug aus Cherson ist chaotisch.
- Ein Experte warnt nun, dass Zehntausende Soldaten in einer tödlichen Falle sitzen könnten.
- Dies zementiere die bereits bekannt Unfähigkeit der russischen Armee.
Seit Donnerstag zieht sich die russische Armee im Ukraine-Krieg aus Cherson zurück – oder flüchtet Hals über Kopf. Berichte von Beobachtern und Soldaten beschreiben einen chaotischen Rückzug, Kommandostrukturen seien zusammengebrochen. Die Soldaten seien nicht verteidigungsfähig und ein leichtes Ziel für die Ukrainer.
Der ehemalige US-Generalleutnant Mark Hertling schreibt nun auf Twitter, dass Zehntausende Russen in einer Falle sitzen könnten. Russland habe 40'000 Soldaten über den Fluss Dnipro nach Cherson gebracht. Die Ukraine habe aber die Brücken zerstört, 10'000 bis 25'000 oder noch mehr Soldaten «sitzen in einer Falle ohne Ausweg».
Die Russen seien von Nachschub und Versorgung abgeschnitten. Ein Rückzug an das Ostufer des Dnipro sei kaum möglich. Der Militärexperte vergleicht die Situation mit dem «Kessel von Falaise»: Dort verlor Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg bis zu 50'000 Soldaten. Der Grund waren logistische Fehler.
Hertling sieht diese auch bei Russland: «Ihre Überlegenheit und ihre schlechte Führung» hätten zu dieser Situation geführt. «Es zementiert die bereits bekannte Unfähigkeit der russischen Armee.»
Russland wollte gemäss Moskau seine Truppen ans Ostufer abziehen und dort neue Verteidigungslinien aufbauen. Damit soll ein Vorstoss der Ukrainer zur Krim verhindert werden.
Cherson wurde im Ukraine-Krieg bereits früh von Russland erobert und kontrolliert. In den vergangenen Wochen konnte die Ukraine aber viele Ortschaften in der Region zurückerobern. Vielerorts werden sie als Helden empfangen.