Ukraine Krieg: So fand Oligarchen-Nanny ihre Tochter (12)
Die Ukrainerin Katrina floh vor dem Ukraine-Krieg in ein sicheres Haus. Dort tauchte kürzlich die Nanny einer Oligarchen-Familie auf - und suchte ihr Tochter.
Das Wichtigste in Kürze
- Katrina* und ihre Familie flohen aus Kiew in den Westen der Ukraine.
- Dort lebt sie mit drei Familien in einem Haus, es kommen immer mehr Leute hinzu.
- Plötzlich stand Dascha, eine Ex-Nanny einer russischen Oligarchen-Familie, vor der Tür.
Katrina* floh mit ihrer Familie vor dem Ukraine-Krieg in den Westen des Landes. Nau.ch erzählt sie, wie sie nun lebt: in einem kleinen Haus auf dem Feld, mit drei anderen Familien und drei Waisenkindern. Aber es kommen immer mehr Menschen an den Zufluchtsort der Sozialarbeiterin.
Auch Dascha* (43), eine Nanny aus der Nähe von Donetsk, ist kürzlich an Katrinas Tür aufgetaucht. Sie durchlebt wochenlang den Albtraum einer jeden Mutter: Sie vermisst im Ukraine-Krieg ihre jüngste Tochter.
Erst nach zweieinhalb Wochen im Ungewissen hat die Mutter Klarheit, dass die zwölfjährige Alina* noch am Leben ist.
Der Horror jeder Mutter: «Ich habe meine Tochter im Krieg verloren»
Noch vor ein paar Tagen klang es anders: «Wir haben eine weitere schmerzhafte Geschichte in unserem Haus», schreibt Katrina, als Dascha auftaucht.
Dascha selbst wendet sich direkt an Nau.ch. «Ich habe zwei Töchter, und meine jüngere Tochter habe ich verloren. Sie war in Wolnowacha, und jetzt habe ich keine Informationen, einfach nichts, über sie.»
Daschas Töchter, Maria* (17) und Alina (12), hätten in der Nähe von Donetsk bei der Grossmutter gelebt. Die Mutter arbeitet währenddessen als Nanny in Europa für eine russische Oligarchen-Familie.
Die Oligarchen feierten Putin für den Ukraine-Krieg
Als der Ukraine-Krieg ausbricht, verstecken sich die Töchter im Keller. Sie rufen die Mutter an und erzählen ihr vom Angriff. Dascha weiss sofort: Auch Zivilisten werden beschossen.
Die Oligarchen-Familie, bei der Dascha arbeitet, lobt aber Putin für seinen Angriffskrieg – sie stehen zu hundert Prozent auf seiner Seite. Als die Nanny protestiert, werden die Russen wütend – und werfen sie aus dem Haus. Also kehrte sie in die Ukraine zurück und sucht ihre verschollenen Kinder.
Das vermeintlich sichere Dorf Wolnowacha wurde bombardiert
Die ältere Tochter Maria wurde von ihrem Freund in Sicherheit gebracht. Die Jüngere, Alina, ging mit der Grossmutter an einen vermeintlich sicheren Ort: die Stadt Wolnowacha. Doch genau diese geriet im Ukraine-Krieg schnell unter Beschuss.
Nun blieben nur noch Ruinen, die Menschen sitzen bis heute in Kellern – sie können nicht raus. Das Dorf ist unter russischer Kontrolle:
Die Mutter schrieb zahllosen Freiwilligen und suchte das Kind, vor allem via soziale Medien. Doch niemand sah das Mädchen, keiner konnte helfen.
Alina gibt ein Lebenszeichen
Dann kamen endlich die ersehnten guten Nachrichten für Mama Dascha: Alina geht es gut! Das Kind und die Grossmutter sind aber noch im besetzten Dorf.
«Ich habe sie nicht gesehen, aber sie lebt. Und das sind die besten News für mich», schreibt Dascha. Mehr Details zum Befinden der Tochter hat sie nicht.
*Namen der Redaktion bekannt