Ukraine Krieg: Spanier beschlagnahmen Jacht von Putin-Freund
Ein sanktionierter Russe wollte seine Jacht unter neuem Name aus einem spanischen Hafen holen. Die Behörden kamen ihm aber auf die Schliche.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Jacht von Putin-Freund Sergei Tschemesow wurde in Spanien beschlagnahmt.
- Mit neuem Namen und neuem Scheinbesitzer wollte er sie nun befreien.
- Im letzten Moment verhinderten die Behörden den Fluchtversuch.
Sergei Tschemesow ist ein enger Vertrauter von Wladimir Putin aus KGB-Zeiten und Geschäftsführer der staatlichen Rüstungsholding Rostec. Deswegen wurde er zu Beginn des Ukraine-Kriegs auf Sanktionslisten gesetzt und seine Luxus-Jacht in Spanien beschlagnahmt. Der Oligarch aber wollte sie wieder benutzen können und zeigte sich einfallsreich. Die spanischen Behörden waren aber schlauer.
Wie «El Confidencial» unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet, wurde die Jacht unter dem Namen «Valerie» beschlagnahmt. Sie gehörte offiziell der Firma Amtech Worldwide Ltd, einer Briefkastenfirma, hinter der über ein verschlungenes System Tschemesow steht. Doch im Sommer wurde die Jacht an eine andere Briefkastenfirma übergeben und zu «Meridian A» umbenannt.
Unter dem neuen Namen und Scheinbesitzer erhielt die Jacht die Erlaubnis, den Hafen von Barcelona zu verlassen. Doch kurz vor der Abfahrt wurde die Ausreiseerlaubnis widerrufen, die Jacht wieder im Hafen festgemacht. Laut «El Confidencial» vermuten die Behörden, dass der Oligarch seine Jacht in Nordafrika oder der Türkei in Sicherheit bringen wollte. Dort greifen die im Ukraine-Krieg beschlossenen Sanktionen der EU nicht.
Die «Valerie» oder «Meridian A» ist eine 85 Meter lange Luxusjacht, die vor elf Jahren gebaut wurde. Damals hatte sie einen Wert von rund 140 Millionen Euro, aktuell wird sie immer noch auf 80 Millionen Euro geschätzt. Sie hat allerlei Luxus, den Ben Affleck und Jennifer Lopez vor einem Jahr genossen haben. Sie sollen laut Berichten damals die Jacht des Oligarchen für Ferien gemietet haben.