Ukraine Krieg: Stahlwerk-Überlebende spricht nach Evakuierung
Am Wochenende wurden im Ukraine-Krieg rund 100 Personen aus dem Asow-Stahlwerk in Mariupol gerettet. Eine von ihnen spricht nun über das Erlebte.
Das Wichtigste in Kürze
- Etwa 100 Menschen wurden über einen humanitären Korridor aus Mariupol gerettet.
- Heute Montag sollten die Evakuierungen eigentlich weitergehen.
- Eine der Geretteten erklärt, wie schlimm das Leben im Bunker gewesen ist.
Rund 100 Personen konnten im Ukraine-Krieg bisher aus dem Asow-Stahlwerk in Mariupol evakuiert werden. Knapp 1000 Personen und noch etwa 2000 Soldaten sind nach wie vor hinter den Mauern verbarrikadiert.
Eine, der die Flucht über den humanitären Korridor gelang, ist Natalia Usmanova. Die 37-Jährige hat am Sonntag nach ihrer Rettung mit dem «Guardian» gesprochen. Sie habe das Gefühl gehabt, ihr Herz würde stehen bleiben, als russische Bomben auf Mariupol niedergingen.
Usmanova sagt über die Zeit, in der sie sich unter der Erde versteckt hielt: «Ich hatte Angst, dass der Bunker dem nicht standhalten würde – ich hatte schreckliche Angst.» Als der Bunker angefangen habe zu wackeln, habe sie sich richtig hysterisch gefühlt. «Ich hatte solche Angst, dass der Bunker einstürzt.»
Ukraine-Krieg: «Einfach der Horror!»
Usmanova spricht gar von Sauerstoffmangel. «Wir haben die Sonne so lange nicht gesehen!» Und sie sagt auch: «Endlich müssen wir nicht mehr mit einer Taschenlampe zur Toilette gehen. Sie können sich einfach nicht vorstellen, was wir durchgemacht haben – der Horror.»
Die Evakuierungen im Ukraine-Krieg aus dem Stahlwerk sollten heute Montag eigentlich weitergehen. «Ich hoffe, dass alle notwendigen Bedingungen erfüllt sind, um weiterhin Menschen aus Mariupol zu evakuieren.»
Das sagte auch Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videobotschaft. «Wir werden weiterhin alles tun, um unsere Leute aus Azovstal und aus Mariupol insgesamt zu evakuieren.»