Ukraine Krieg: Ukrainer fordern geklauten Waschbären zurück

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Ukraine,

Russen haben im Ukraine-Krieg einen Waschbären entführt, er ist nun in den Schützengräben. Ukrainer fordern Selenskyj auf, einen Tausch zu organisieren.

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In Cherson klauten Russen auch Waschbären und teilten ein Video der Tat. - Twitter /@DefenceU

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Entführung eines Waschbären aus dem Zoo in Cherson sorgt für Unmut bei den Ukrainern.
  • In einer Petition fordern sie einen Tausch.
  • Der Waschbär soll sich aktuell mit russischen Soldaten in Schützengräben befinden.

Kunstwerke, Wertgegenstände und selbst Waschmaschinen: Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, droht von den russischen Besatzern im Ukraine-Krieg gestohlen zu werden.

Auch in Cherson plünderten die russischen Soldaten vor dem Abzug unzählige Geschäfte – und den Zoo. Laut Tierschützern wurden Lamas, Esel, Wölfe und Eichhörnchen entwendet, wie «t-online» berichtet. Vor allem die Entführung eines Waschbären sorgt bei den Ukrainern für Unmut.

Ukraine krieg
In der Region Cherson, die im Ukraine-Krieg teilweise zerstört wurde, gebe es günstige Hotels. (Archiv) - Keystone

Der Dieb selbst teilte ein Video der Tat auf Twitter und löschte es dann wieder. Gegenüber russischen Medien rechtfertigt Oleg Zubkow, der einen Tierpark auf der Krim betreibt, seine Tat: «Wir werden uns gut um die Tiere kümmern, sie sind in guten Händen.» Zoologisch hätten die Waschbären für ihn keinen Wert, er habe in seinem Park schon 75 davon. In Russland wird die Aktion im Ukraine-Krieg deswegen auch als «humanitäre Rettung» gefeiert.

Anders sieht dies das ukrainische Verteidigungsministerium, es schreibt auf Twitter: Die Besatzer hätten alles aus Cherson gestohlen, die wertvollste Beute aber sei der Waschbär. Es warnt unmissverständlich: «Stiehl einen Waschbären und stirb!»

Trotz der beschwichtigen Worte von Dieb Zubkow scheint der Waschbär nicht in guten Händen zu sein. Ein Video auf Twitter zeigen ihn nicht in einem Tierpark, sondern im Kriegsgebiet. Ein russischer Soldat sagt, der Waschbär leben mit ihm in den Schützengräben. Er werde jeden Tag gefüttert, «wir beschützen ihn».

Die Ukrainer glauben diesen Worten nicht. In einer Petition fordern sie Präsident Wolodymyr Selenskyj auf, einen Tausch zu organisieren. Russland könne im Gegenzug zum Waschbären eine Statue von Katharina der Grossen aus Odessa erhalten. Bereits über 5000 Personen haben die Petition unterschrieben.

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