Ukraine-Krieg: Wagner-Chef gibt zu, dass Russen-Angriff stockt
Die Russen kommen in der umkämpften Stadt Bachmut im Ukraine-Krieg kaum vorwärts. Wagner-Chef Prigoschin erklärt, wie zäh die ukrainische Defensive ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, spricht überraschend offen über den Krieg.
- Er gibt zu, dass die Offensive in der Ukraine-Stadt Bachmut stockt.
Die Frontstadt Bachmut ist im Ukraine-Krieg besonders umkämpft. Und die Russen kommen offenbar kaum vorwärts.
Serhij Tscherewatyj, Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost, meldet, dass alleine letzten Samstag 170 russische Soldaten getötet worden seien. Es sei ein «Fliessband des Todes» für die Angreifer. Die Angaben zu den Opferzahlen konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
Allerdings: Jetzt gibt sogar Jewgeni Prigoschin, Putins Koch und Chef der russischen paramilitärischen Wagner-Gruppe, zu: Der Angriff stockt!
In einem Video erklärt er, warum sich seine Söldner so schwer damit tun, Bachmut einzunehmen. Einerseits sei es die starke ukrainische Defensive an der Front. Andererseits fehle es den Russen im Ukraine-Krieg an Equipment und gepanzerten Fahrzeugen.
«Jedes Haus in Bachmut ist eine Festung, die Männer müssen also um jedes Haus kämpfen. Manchmal für mehr als einen Tag. Manchmal kämpfen sie für Wochen um ein einzelnes Haus», so Prigoschin.
Und weiter: «Wie viele Defensiv-Linien es in Bachmut gibt? Wenn wir 500 sagen, dann werden wir wohl nicht falsch liegen. Alle zehn Meter kommt eine neue Defensivlinie.»
Auch der britische Geheimdienst stützt die Berichte der Ukrainer und Prigoschins. Die Russen würden sich in Bachmut extrem schwertun. Ein wesentlicher Durchbruch nahe der umkämpften ukrainischen Stadt sei in den kommenden Wochen unwahrscheinlich.