Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe stoppt Rekrutierung von Häftlingen
Die russische Söldnergruppe Wagner soll die Rekrutierung von Häftlingen gestoppt haben. Jewgeni Prigoschin will im Ukraine-Krieg weiterkämpfen, mit was er hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die russische Söldnertruppe Wagner rekrutierte Zehntausende Häftlinge für den Krieg.
- Damit soll jetzt Schluss sein, so Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin.
- Rund 40'000 verurteilte Straftäter hatten das Angebot in einem halben Jahr angenommen.
Gemäss eigenen Angaben hat die berüchtigte russische Söldnertruppe Wagner die Rekrutierung von Gefangenen für den Ukraine-Krieg eingestellt. Das teilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin am Donnerstag gegenüber Journalisten mit. Entsprechende Informationen waren zuerst vom unabhängigen Nachrichtenportal «Meduza» veröffentlicht worden.
«Die Rekrutierung von Häftlingen durch das private Militärunternehmen Wagner wurde vollständig eingestellt. Wir erfüllen alle unsere Verpflichtungen gegenüber denjenigen, die jetzt für uns arbeiten.» Das erklärte Prigoschin auf Nachfrage der russischen Staatsmedien auf Telegramm.
Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe wichtiger Bestandteil von Putins Armee
Die Wagner-Gruppe hatte im Sommer 2022 mit der Rekrutierung von Häftlingen begonnen. Prigoschin, eigentlich Catering-Unternehmer und bekannt als «Putins Koch», bot ihnen eine Begnadigung für sechs Monate Militärdienst im Ukraine-Krieg an.
Gemäss dem US-Geheimdienst soll die Wagner-Gruppe etwa 40'000 Häftlinge für die Front rekrutiert haben. Die verurteilten Straftäter machen somit einen grossen Teil des Personals der russischen Armee aus. Zuletzt hatte Prigoschin Druck auf den Kreml ausgeübt, die negative Berichterstattung über seine Truppe zu unterbinden.