Ukraine-Krieg: Was ändert der Drohnen-Absturz?
Der Ukraine-Krieg hat einen Nebenschauplatz: die Kollision einer US-Drohne mit einem russischen Kampfjet. Russland-Experte Ulrich Schmid ordnet ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag stiess eine US-Militärdrohne mit einem russischen Kampfjet zusammen.
- Nau.ch befragt den Russland-Experten Ulrich Schmid zu den Folgen der Kollision.
- Die Beziehung zu Russland sei schon auf dem Tiefpunkt und könne sich nicht verschlechtern.
Gefährlicher Zusammenstoss über dem Schwarzen Meer: Am Dienstag kollidiert eine unbemannte US-Militärdrohne mit einem russischen Kampfjet. Die Drohne muss daraufhin abgeschossen werden.
Wird die ohnehin angespannte Situation dadurch zusätzlich angeheizt?
Russland-Experte Ulrich Schmid von der Universität St.Gallen sagt gegenüber Nau.ch: «Die Beziehung zwischen dem Westen und Russland befindet sich bereits auf einem Tiefpunkt.» Er glaubt daher nicht, dass sich diese weiter verschlechtern werde.
Ukraine-Krieg soll nicht eskalieren
Trotzdem wird Moskau von den USA vor einer Eskalation gewarnt. Schmid rechnet jedoch nicht damit – auch wegen des Ukraine-Kriegs: «Beide Seiten versuchen, den Krieg in der Ukraine nicht eskalieren zu lassen. Ein direkter Krieg zwischen den USA und Russland hätte für beide Seiten unabsehbare Folgen.»
Dass die US-Drohne Informationen für Kiew gesammelt hat – wie von Russland unterstellt –, ist für den Experten hingegen wahrscheinlich. «Es ist ja bekannt, dass die US-Nachrichtendienste Informationen mit Kiew teilen.»
«Unprofessionelles Verhalten»
Nach der Kollision steht Aussage gegen Aussage. Die USA werfen Russland «unsicheres und unprofessionelles Verhalten» vor. Umgekehrt handelt es sich nach Ansicht von Russland zweifellos um einen amerikanischen «Akt der Provokation».
Um Klarheit zu schaffen, erwägen die USA nun, das Bildmaterial der Kollision zu veröffentlichen. Ein Publikationstermin wurde nicht bekannt gegeben.