Ukraine-Krieg: Westen schickt kaputte Panzer
Dänemark und Deutschland haben der Kiew im Ukraine-Krieg mehrere Panzer mit Defekten geschickt. Berlin plant deshalb die Ausbildung ukrainischer Techniker.
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Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere der dänischen und deutschen Panzer für die Ukraine weisen Defekte auf.
- Diese sind teils beim Training der ukrainischen Soldaten im Westen entstanden.
- Kiew weigert sich einige der Panzer mit schweren Mängeln ins Land zu lassen.
Seit Monaten bitten die Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj die westlichen Verbündeten um Waffen und Panzer. Mittlerweile haben viele auch zugesagt, Militärgüter zu liefern. Häufig handelt es sich dabei um Material, das die Länder selbst nicht mehr brauchen.
So hat beispielsweise Dänemark kürzlich 20 Panzer des Typs Leopard 1A5 in die Ukraine geschickt. Zehn davon sind noch in Polen, der Rest im Kriegsland. Doch eingesetzt werden können sie nicht, sie weisen Defekte auf und müssen zuerst repariert werden. Von den Panzern in Polen haben zwei «schwere Mängel», wie der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen gemäss «TV2».
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Die dänischen Panzer sind nicht die ersten mit Defekten. So wurden auch welche bei jenen von Deutschland festgestellt. Mehrere der im Juli gelieferten Leoparden seien mittlerweile ausgefallen, berichtet der «Spiegel» unter Berufung auf Experten des deutschen Verteidigungsministeriums.
Weitere 10 Panzer aus deutschen Beständen, die bereits in Polen sind, weisen ebenfalls Mängel auf. Die Ukraine verweigert die Übernahme. Sie verfügt weder über geschulte Techniker noch über benötigte Ersatzteile.
Ukraine-Krieg: Westen behält beste Ausrüstung laut Experte für sich
Doch wieso erhält die Ukraine Panzer mit Mängeln und Defekten? Im Fall der deutschen Kampffahrzeuge sind sich Experten einig: Das Material wurde beim Training der ukrainischen Soldaten verschlissen. Deshalb seien nun Reparaturarbeiten notwendig.
Für die dänischen Panzer stellt Mikhail Troitskiy, Russland-Experte der Universität Wisconsin-Madison, eine Theorie auf: «Die Nato-Regierungen entscheiden bewusst, die beste Ausrüstung für sich zu behalten», äussert er eine Möglichkeit gegenüber «Newsweek». Denn sie wollten für eine mögliche Ausweitung des Ukraine-Kriegs auf andere Länder vorbereitet sein. Deshalb würden sie die gut instand gesetzte Ausrüstung für sich behalten.
Ungeachtet der Gründe will der Westen die Ukraine weiter unterstützen. So hat Dänemark mit anderen Ländern weitere 45 Panzer zugesagt. Und Deutschland plant, ukrainische Techniker auszubilden, um die Panzer zu reparieren und warten.