Ukraine-Krieg: Will die Nato Ukraine teilen wie Deutschland damals?

Anna Baumert
Anna Baumert

Ukraine,

Der Ukraine-Krieg tobt schon seit mehr als zwei Jahren. Nun soll die Nato überlegen, Russland gewisse Gebiete zu überlassen, damit es endlich Frieden gibt.

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Die Nato soll darüber nachdenken, die Ukraine in Ost und West zu teilen. - keystone/AP Ukrainian Presidential Press Office

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ukraine-Krieg ist kein Ende in Sicht.
  • Nun soll die Nato einen Plan haben, Russland die bereits eroberten Gebiete zu überlassen.
  • Der «West-Ukraine» würde man demnach garantieren, sie ins Militärbündnis aufzunehmen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg teilten die alliierten Siegermächte USA, Sowjetunion, Grossbritannien und Frankreich Deutschland in vier Besatzungszonen auf. Aus den drei westlichen Zonen ging 1949 die demokratische BRD hervor. Die sowjetische Besatzungszone im Osten entwickelte sich hingegen zur von der UdSSR abhängigen DDR.

Bis zur Wiedervereinigung im Oktober 1990 war Deutschland also in West und Ost geteilt. Dieses Szenario könnte sich nun in der Ukraine wiederholen, berichtet unter anderem die italienische Zeitung «La Repubblica».

Demnach soll die Nato im Ukraine-Krieg über einen Deal nachdenken. Den Berichten zufolge würde der «West-Ukraine» dabei eine sofortige Nato-Aufnahme garantiert.

Dafür würde Wladimir Putin allerdings ein Handel angeboten: Kiew müsste dabei die in den letzten zwei Jahren von Russland eroberten Gebiete in der Ostukraine dem Kreml-Chef überlassen. Somit würden unter anderem die Städte Donezk, Mariupol und Melitopol sowie die Halbinsel Krim endgültig in russische Hände fallen. Die Ukraine wäre dann, ebenso wie früher Deutschland, zweigeteilt.

Der Tausch soll bereits informell diskutiert worden sein. Ein solcher Deal könnte die aktuell im US-Kongress blockierten Hilfslieferungen an die Ukraine beschleunigen, heisst es. Und diese werden im Ukraine-Krieg dringend gebraucht, warnte der Nato-Generalsekretär zuletzt eindringlich.

Weitere Gebietsverluste im Ukraine-Krieg auch für Nato gefährlich

Am Donnerstag sagte Jens Stoltenberg in Brüssel: Wenn es nicht gelinge, mehr Hilfe zu mobilisieren, bestehe die reale Gefahr, dass Russland noch mehr ukrainisches Territorium erobere.

Dann könnten die russischen Streitkräfte noch weiter westlich stehen – das würde auch das Risiko von Angriffen auf Nato-Staaten erhöhen. Derzeit wird immer wieder berichtet, dass es der Ukraine an der Front an Munition und Soldaten fehlt.

Glauben Sie an einen baldigen Frieden im Ukraine-Krieg?

Ob Wolodymyr Selenskyj einer solchen Teilung zustimmen würde, bleibt abzuwarten. Immerhin betonte er erst vor einem Jahr: «Respekt und Ordnung werden erst in die internationalen Beziehungen zurückkehren, wenn die ukrainische Flagge wieder auf die Krim zurückkehrt.» Das ganze Land – «unser ganzer Osten und Süden» – verdiene es, frei zu leben.

Kommentare

User #4456 (nicht angemeldet)

Erst die Ukraine und danach Deutschland?

User #4449 (nicht angemeldet)

Sieht mehr nach einer Lösung im Stile von Königsberg aus.

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