Ukraine Krieg: Wurde Putins Parade wegen Technik-Pleite kleiner?
Während der Ukraine-Krieg andauert, hat Russland gestern die traditionelle Parade zum 9. Mai gefeiert. Dabei waren «einige Dinge» komisch, so ein Experte.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland feiert jährlich am 9. Mai den Sieg der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland.
- Die Parade gestern Montag fiel aber kleiner aus als geplant.
- Ein Experte glaubt, das sei nicht bewusst so – Putin sei einfach nicht zu mehr fähig.
Gestern Montag hat Russland den «Tag des Sieges» über die Nazis gefeiert – mit einer grossen Militärparade. Doch nicht nur das: Wochenlang hielten sich im Vorfeld Spekulationen, wonach Wladimir Putin auch seinen Sieg über die Ukraine verkünden wolle.
Doch: Ganz so gross fiel die Veranstaltung nicht aus. Weil nicht mehr möglich war, glaubt ein Experte.
Bei der Parade gab es «einige komische Dinge am Rande», so der deutsche Militärexperte Thomas Wiegold gegenüber «NTV». So wurde etwa die Flugshow, angeblich wegen schlechten Wetters, abgesagt. «Wie wir gesehen haben, ein paar Wolken, ansonsten blauer Himmel. Da ist nicht erkennbar, was die russischen Luftstreitkräfte am Boden hätte halten sollen.»
Eigentlich hätten 77 Flugzeuge über den Roten Platz in Moskau fliegen und dabei ein «Z» formen sollen. Auch das «Weltuntergangsflugzeug», aus dem Putin Russland im Falle eines Atomkriegs aus der Luft regieren könnte, hätte auftreten sollen.
Kreml-Insidern zufolge hatte die Absage nichts mit dem Wetter zu tun: Ausgerechnet beim «Weltuntergangsflugzeug» sollen technische Probleme aufgetaucht sein. Damit fehlte den Russen das Herzstück ihrer Show.
Putin zeigte wegen Ukraine-Krieg weniger Ausrüstung
Was Experte Wiegold ebenfalls hervorhebt, ist die Abwesenheit von Generalstabschef Waleri Gerassimow. «Eigentlich neben dem Verteidigungsminister immer unabdingbar bei solchen Paraden.» Erst vor wenigen Tagen berichteten britische Medien, Gerassimow sei bei einem Granatenangriff im Ukraine-Krieg verwundet worden. Putin hatte ihn den Berichten zufolge persönlich mit der Einnahme der Ostukraine betraut.
Auch militärische Ausrüstung sei wohl weniger gezeigt worden als in vergangenen Jahren. «Eben das, was nicht für den Einsatz in der Ukraine gebraucht wird. Es soll nicht kleiner wirken als vorher, aber es scheint doch kleiner. Und dass es bewusst so ist, kann man bezweifeln – es geht vielleicht eher um die Fähigkeiten.»
Bei seiner Rede hat Putin keine Ausweitung des Kriegs, keinen Sieg oder Teilsieg und keine Mobilmachung angekündigt. Es hiess lediglich, es werde weiter verteidigt. Beim Namen nannte der Kreml-Führer den Ukraine-Krieg nie. Nicht einmal das Wort «Ukraine» nahm er in den Mund.