Ukraine Krieg: «Z» laut Pussy-Riot-Aktivistin das neue Hakenkreuz
Eine geflüchtete Pussy-Riot-Aktivistin bezeichnet das «Z» als das neue Hakenkreuz. Russland versuche im Ukraine-Krieg nicht mehr, den Faschismus zu schmücken.
Das Wichtigste in Kürze
- Pussy-Riot-Aktivistin Maria Aljochina vergleicht das Z mit dem Hakenkreuz.
- Wenn sie Bilder davon sieht, wird sie an das Dritte Reich erinnert.
- Russen in der Ukraine markieren ihre Fahrzeuge mit einem Z.
Vor wenigen Tagen ist Maria Aljochina die Flucht aus Moskau gelungen. Das Mitglied der Punkrock-Band «Pussy Riot» ist mittlerweile in Berlin und wird dort auftreten.
Vor ihrer Flucht war sie immer wieder im Gefängnis, auch als der «militärische Spezialoperation» genannte Ukraine-Krieg gestartet wurde. Sie habe einen Monat lang nur Propaganda gehört, erzählt die Aktivistin dem «Spiegel». Doch genützt scheint dies nicht zu haben.
Mit dem Krieg habe eine neue Epoche begonnen, es sei «offener Faschismus», sagt Aljochina. «Früher haben sie noch versucht, das irgendwie zu schmücken, jetzt fällt die Dekoration aber weg. Der Buchstabe Z ist das neue Hakenkreuz.»
Kinder würden im Kindergarten in Form eines Z aufgestellt. «Du siehst das und liest über das Dritte Reich und denkst, das ist doch dasselbe», so Aljochina.
Der Buchstabe Z nutzten russische und separatistische Soldaten ursprünglich, um ihre Panzer und Fahrzeuge zu markieren. Schnell entwickelte er sich zum Symbol für den Ukraine-Krieg, Unterstützer tragen ihn auf Shirt oder zeichnen ihn auf russische Flaggen. Wofür er genau steht, ist nicht ganz sicher.
Gemäss dem russischen Verteidigungsministerium steht das Z für «Sieg», «Frieden», «Wahrheit» oder «Entnazifizierung». Das russische Staats-TV teilte mit, dass es sich nicht um den Buchstaben Z handelt. Das Symbol sei die Zahl 77, wobei einer der Sieben auf den Kopf gedreht worden sei.
Die Zahl würde den Sieg über Nazi-Deutschland symbolisieren, der sich dieses Jahr zum 77. Mal jährt und am 9. Mai mit einer grossen Parade gefeiert wurde.