Hegseth teilt aus – Moderator verspricht sich in Interview
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wies in einem Interview mit Fox News alle Vorwürfe in der Chat-Affäre zurück und sieht sich als Opfer einer Kampagne.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat angesichts der neuen Enthüllungen in seiner Chat-Affäre jede Kritik von sich gewiesen und sieht sich als Opfer einer Kampagne. In Gruppenchats über die App Signal seien keine vertraulichen Informationen geteilt worden, bekräftigte er in einem Interview mit dem Sender Fox News.
Der Moderator Brian Kilmeade stellte Hegseth als «ehemaligen Minister» vor – und versuchte, sich – wenig erfolgreich – schnell zu korrigieren. Hegseth sei der aktuelle Aussenminister, sagte Kilmeade fälschlicherweise. Ausserdem sei er ein früherer Fox-News-Moderator, fügte Kilmeade über seinen ehemaligen Kollegen in dem eher freundlichen Interview hinzu.
Hegseth soll Medienberichten zufolge Militärpläne zu Angriffen auf die Huthi-Miliz im Jemen in einem Gruppenchat über die App Signal auch mit seiner Ehefrau und anderen Personen geteilt haben. Hegseths Bruder und sein persönlicher Anwalt sollen demnach auch Chat-Mitglieder gewesen sein – beide haben laut den Medienberichten Jobs im Pentagon, seine Frau hingegen nicht. Hegseth stand bereits in der Kritik wegen eines anderen Signal-Gruppenchats zu dem Thema mit ranghohen Regierungsbeamten.
Hegseth macht ehemaligen Pentagon-Mitarbeitern Vorwürfe
Hegseth machte ehemalige Pentagon-Mitarbeiter dafür verantwortlich, Informationen an die Presse durchzustechen. «Einmal ein Leaker, immer ein Leaker ... oft ein Leaker», sagte der Minister.
Am Sonntag hatte der ehemalige Pentagon-Sprecher und einstige Hegseth-Unterstützer John Ullyot ein Meinungsstück auf der Nachrichtenseite «Politico» veröffentlicht. Er schrieb, dass im vergangenen Monat «totales Chaos» im Pentagon geherrscht habe, es sei ein «Höllenmonat» gewesen.
Angesprochen auf Ullyot sagte Hegseth: «Jeder, der John kennt, weiss, warum wir ihn gehen liessen.» Er würde in der Presse viele Dinge falsch darstellen. «Wir haben versucht zu helfen. Er verdreht die Sache. Das ist schade, das ist Politik, schätze ich.»
Hegseth beklagte weiter, dass man es vom ersten Tag an auf ihn selbst abgesehen habe. «Ich habe nur einen Bruchteil von dem bekommen, was Präsident Trump in seiner ersten Amtszeit abbekommen hat. Was er ertragen musste, ist übermenschlich.»