Ukraine: Mehrere Menschen in Trümmern von beschossenem Haus
Über 30 Menschen könnten sich laut ukrainischen Angaben in den Trümmern eines eingestürzten Wohnblocks in Tschassiw Jar befinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Haus sei am Samstag mit russischen Raketen beschossen worden.
- Es seien bereits sechs Tote und fünf Verletzte aus den Trümmern gezogen worden.
Bei russischen Raketenangriffen sind nach ukrainischen Angaben in dem Ort Tschassiw Jar im Gebiet Donezk womöglich mehr als 30 Menschen in einem eingestürzten Wohnblock verschüttet worden. Das fünfgeschossige Haus sei am Vorabend mit russischen Raketen vom Typ Uragan beschossen worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Sonntag in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es seien bereits sechs Tote und fünf Verletzte aus den Trümmern gezogen worden.
«Es sind mindestens drei Dutzend Menschen in der Ruine», sagte Kyrylenko. In dem Wohnblock seien zwei Eingänge komplett zerstört worden. Der Gouverneur veröffentlichte zahlreiche Fotos. Es sei auch gelungen, mit zwei Menschen in den Trümmern Kontakt aufzunehmen. Die Rettungsarbeiten würden fortgesetzt, sagte er.
Russland hat über Beschuss von Tschassiw Jar berichtet
Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Allerdings hatte das russische Verteidigungsministerium am Samstag selbst über den Beschuss von Tschassiw Jar berichtet. Russland behauptet immer wieder, keine zivilen Objekte zu beschiessen.
Die russischen Truppen konzentrieren sich bei ihrem am 24. Februar von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Einmarsch nach der Einnahme des Gebiets Luhansk nun zunehmend auf die Region Donezk. Die prorussischen Separatisten wollen mit Hilfe Moskaus den gesamten Donbass der Kontrolle Kiews entreissen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom Westen dringend die Lieferung schwerer Waffen, um den Verlust weiterer Landesteile zu verhindern und verlorene Gebiete zurückzuholen.