Ukrane-Krieg: Selenskyj spricht von Folter bei Leichen in Isjum
Russland hat das im Ukraine-Krieg besetzte Isjum verlassen. Nun haben Kiews Truppen ein Massengrab gefunden. Die Leichen wiesen teils Folterspuren auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Selenskyj spricht von Folter bei den gefundenen Leichen in der Stadt Isjum.
- «Das muss die ganze Welt sehen», sagte der Präsident der Ukraine.
An Leichen, die in der befreiten ukrainischen Stadt Isjum gefunden wurden, sind laut Präsident Wolodymyr Selenskyj Folterspuren entdeckt worden. «Das muss die ganze Welt sehen», teilte das Staatsoberhaupt am Freitag in sozialen Netzwerken mit. Angaben zur Art der Funde im Ukraine-Krieg machte er nicht.
Dem Internetsender Hromadske zufolge waren bei 3 von 40 exhumierten Leichen die Hände gefesselt. Selenskyj teilte zudem Fotos der Arbeiten bei einer Gräberstätte in einem Waldstück bei der ostukrainischen Kleinstadt.
Unter den mehr als 400 gefundenen Leichen seien auch Opfer von Raketenangriffen sowie Kinder und ukrainische Soldaten.
Ukraine-Krieg: Selenskyj nennt Russen «Mörder und Henker»
«Russland lässt nur Tod und Leiden zurück. Mörder und Henker, die alles menschliche verloren haben», schrieb Selenskyj. Für jedes Opfer werde Vergeltung geübt, kündigte er an.
In der vergangenen Woche hatten ukrainische Truppen durch ihre Gegenoffensiven die russischen Truppen weitgehend aus dem Gebiet Charkiw vertrieben. In dem Verkehrsknotenpunkt Isjum wurde nach Angaben der Behörden ein Friedhof mit über 440 Einzelgräbern gefunden. Darüber hinaus wurden in weiteren befreiten Teilen des Charkiwer Gebiets nach Polizeiangaben 50 Leichen gefunden worden.
Russland war am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert und hatte zwischenzeitlich grosse Teile des Gebiets Charkiw besetzt. Aktuell stehen nach ukrainischen Angaben noch etwa sechs Prozent des Gebiets unter russischer Kontrolle.