UN-Gespräche mit Russland über Verlängerung des Getreideabkommens
Die UN führt Verhandlungen mit Russland über eine Verlängerung des Getreideabkommens. Dies soll den sicheren Getreideexport weiterhin ermöglichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UN führt Verhandlungen mit Russland, um das Getreideabkommen zu verlängern.
- Die Gespräche fanden am Freitag in Genf am europäischen Sitz der Vereinten Nationen statt.
- Die Versorgung vieler Menschen hänge von diesem Abkommen ab.
Die Vereinten Nationen sind in Gesprächen mit Russland bezüglich des Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide. Die Initiative läuft nächste Woche ab, sodass nun eine Fortsetzung diskutiert wird.
Eine UN-Sprecherin bezeichnete die Gespräche am Freitag in Genf als «informell». Unklar war, ob und wann die Vereinten Nationen über das Ergebnis der Beratungen informieren werden.
Das Abkommen wurde im Juli unter der Vermittlung der UN und der Türkei geschlossen und gilt bis 19. November. Ziel war unter anderem, die sichere Durchfahrt von Frachtschiffen durch das Schwarze Meer zu ermöglichen.
Die Initiative funktioniere nicht
Dies hat Russland nach dem Beginn seines Angriffs auf die Ukraine verhindert. Die Ukraine gehört zu den weltweit wichtigsten Getreideexporteuren. Gleichzeitig sollten russische Exporte von Getreide und Düngemittel erleichtert werden. Das klappt nach russischer Darstellung nicht.
Die westlichen Sanktionen gegen Russland richten sich zwar nicht direkt gegen diese Exporte. Sie machen es aber schwer für Russland, Häfen anzulaufen, Zahlungen abzuwickeln oder Schiffe zu versichern.
Die Gespräche fanden am Freitag am europäischen Sitz der Vereinten Nationen in Genf statt. Teilnehmer waren unter anderem UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths, die Generalsekretärin der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad), Rebeca Grynspan. Auch dabei war der russische Vizeaussenminister Sergej Werschinin. Es gehe auch um die Erleichterung russischer Nahrungs- und Düngemittelexporte, hatte eine UN-Sprecherin am Donnerstag in New York gesagt.
Ende des Abkommens könnte verheerende Folgen haben
Sollte das Abkommen nicht verlängert werden, habe das schwere Konsequenzen. Davon warnte der Direktor der Abteilung Märkte und Handel bei der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), Boubaker Benbelhassen. Dann dürften die Preise wieder steigen und die Belieferung vieler Länder, die auf die Versorgung angewiesen seien, ins Stocken geraten. Dies sagte er zu Reportern in Genf.
Nach Angaben des Koordinierungszentrums des Getreideabkommens haben Stand 11. November 489 Schiffe ukrainische Häfen mit Weizen, Mais, Sonnenblumenöl und Sojabohnen und anderem an Bord verlassen.
Allein seit dem 1. November waren es mehr als 20 Schiffe, die unter anderem in den Libanon, nach Marokko, Libyen und China fuhren. Am Freitagvormittag legten nach den Angaben vier Schiffe ab.