UN-Klimakonferenz

UN-Klimakonferenz muss Finanzierung von Investitionen in Entwicklungsländern vereinbaren

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Frankreich,

Vor Beginn der UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow Ende Oktober hat der Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA) «Taten» von der Internationalen Gemeinschaft gefordert - nicht nur Worte.

Fatih Birol bei einer Konferenz November 2019 in Norwegen
Fatih Birol bei einer Konferenz November 2019 in Norwegen - NTB Scanpix/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Chef der Energie-Agentur: Das ist der Knackpunkt .

«Ich erwarte einen Plan», sagte Fatih Birol der Nachrichtenagentur AFP in Paris. Er erhoffe sich vor allem drei wichtige Ergebnisse:

Das erste sei, dass sich die Länder mit dem Ziel, bis 2050 null CO2-Emissionen zu produzieren, «noch stärker anstrengen». Denn selbst wenn diese Länder ihr Versprechen hielten, «sind wir immer noch weit weg von der Erfüllung unserer Klimaziele».

Das zweite Ergebnis - und das sei der Knackpunkt der ganzen Klimadebatte - müsse die Finanzierung der Investitionen für saubere Energien in Entwicklungsländern sein, forderte Birol. Mehr als 80 Prozent der Emissionen in den kommenden 20 Jahren würden von diesen Ländern produziert - gleichzeitig gingen weniger als 20 Prozent der Investitionen für saubere Energien in Entwicklungsländer. «Das ist der Grund, warum es so dringend ist, dass die Industrieländer, inklusive der Gruppe der G20, sicherstellen müssen», dass diese Finanzierung von der Konferenz in Glasgow beschlossen werde.

Das dritte Ergebnis sei ein politisches: Die Staats- und Regierungschefs, die an der Konferenz teilnehmen, sollten den Investoren weltweit unmissverständlich klarmachen, dass sie mit Investitionen in alte Energiequellen den Verlust ihres Geldes riskierten, sagte der IEA-Chef.

An der COP26 in Glasgow ab 31. Oktober werden 196 Staaten und die Europäische Union teilnehmen. Birol sagte AFP, derzeit gebe es mit Blick auf den Klimaschutz einen «grossartigen politischen Schwung weltweit von China bis zu den USA, von Europa bis zu den afrikanischen Ländern». Diesen Schwung gelte es nun in «echte internationale Taten» umzusetzen, statt vereinzelte Regierungsinitiativen «hier und da».

Das Hauptproblem sei die Kohle, sagte Birol. Ein Drittel der Emissionen weltweit stamme derzeit aus der Verbrennung von Kohle zur Erzeugung von Strom. Das Problem gebe es vor allem in Asien, in China, Indien, Indonesien. Zwei grosse Länder hätten fast die Hälfte der Weltbevölkerung, alle zusammen produzierten mehr als 60 Prozent ihres Stroms mit Kohle. «Wie beenden wir die Kohleverstromung, bevor sich die Investitionen in die Kraftwerke rentieren? Das ist die Frage.»

Die IEA hatte im Mai den Stopp neuer Öl-, Gas- und Kohleprojekte gefordert und damit eine 180-Grad-Wende vollzogen. Birol sagte AFP, er wolle niemanden «erschrecken». Zwar würden mehr und mehr Länder sich zum Null-Emissions-Ziel 2050 verpflichten - «aber wir wollen ihnen den Spiegel vorhalten: Wenn Ihr das schafft, gibt es immer noch Aufgaben zu erledigen. Wir wollten der Welt zeigen, dass es eine Herkules-Aufgabe ist.»

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