UN-Klimakonferenz: US-Präsident verspricht Einhaltung der US-Klimaziele
US-Präsident Joe Biden hat vor der Weltklimakonferenz in Ägypten versprochen, das ausgerufene Klimaschutzziel der USA einzuhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden hat an der Weltklimakonferenz in Ägypten eine Rede gehalten.
- Er versprach, die US-Klimaziele bis 2030 einzuhalten.
- Er betonte dabei die Dringlichkeit der Klimaerwärmung für die USA und die ganze Welt.
«Die USA werden ihr Emissionsziel bis 2030 erreichen», sagte Biden am Freitag in Scharm el Scheich. Sein Land sei auf gutem Weg, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 50 bis 52 Prozent unter das Niveau von 2005 zu drücken.
Eile sei geboten, denn die vergangenen acht Jahre seien die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Zudem kündigte der Präsident an, dass die USA, Deutschland und die EU die Energiewende in Ägypten mit 500 Millionen Dollar unterstützen werden.
Biden erneuert Versprechen
Biden sagte: «Wir eilen voran, um unseren Teil dazu beizutragen, die Klimahölle abzuwenden, vor der der UN-Generalsekretär Anfang dieser Woche so leidenschaftlich gewarnt hat.» Der UN-Chef António Guterres hatte am Montag in Scharm el Scheich gesagt: «Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuss auf dem Gaspedal.»
Der US-Präsident verwies auf die schlimmen Folgen der Erderhitzung, die schon jetzt weltweit für Verwüstungen sorgen: Dürren, Wirbelstürme und Waldbrände in den USA, die Hungerkrise in Ostafrika oder verheerende Überschwemmungen in Ägypten und Nigeria. Seine Regierung sei in den vergangenen zwei Jahren «beispiellose Schritte» gegangen, um die Klimakrise zu bekämpfen. Er stellte dabei insbesondere das sogenannte Inflationsbekämpfungsgesetz heraus, das der US-Kongress im August beschlossen hatte. Damit sollen für den Klimaschutz in den kommenden zehn Jahren rund 370 Milliarden Dollar (358 Mrd Euro) investiert werden.
USA zweitgrösster Klima-Emittent
Kritiker halten dem entgegen, dass die USA rein mengenmässig der zweitgrösste Emittent von Treibhausgasen sind, hinter China. Zudem haben sie einen der höchsten CO2-Ausstösse pro Kopf, sind grösster Ölproduzent und auch grösster Ölverbraucher. Die von der Erderhitzung verursachten Schäden treffen dagegen vor allem Entwicklungsländer in ärmeren Teilen der Welt am härtesten, die kaum Klimagase ausstossen.
Und: Trotz aller Warnungen vor einer drohenden Klimakatastrophe bleiben die globalen Treibhausgas-Emissionen auf Rekordniveau. Es gibt keine Anzeichen für einen Rückgang, wie der Forschungsbericht «Global Carbon Budget 2022» feststellt, der auf der Weltklimakonferenz vorgestellt wurde. Das Mammuttreffen, zu dem etwa 45 000 Teilnehmer registriert sind, dauert bis Ende kommender Woche.