UN-Nothilfe: Rund 18 Millionen Ukrainer brauchen humanitäre Hilfe

Keystone-SDA
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USA,

Laut OCHA-Direktor Ramesh Rajasingham ist der Bedarf an humanitärer Hilfe in der Ukraine enorm. Vor allem der nahende Winter bereitet Sorge.

Nothilfe Ukraine
Aus der Ukraine vertriebene Menschen sitzen in einer Flüchtlingsunterkunft. (Archivbild) - Moritz Frankenberg/dpa

Der Bedarf an humanitärer Hilfe in der Ukraine ist nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA mehr als anderthalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs enorm. Derzeit benötigten rund 18 Millionen Menschen irgendeine Form humanitärer Hilfe, sagte OCHA-Direktor Ramesh Rajasingham am Dienstag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.

Das ukrainische Statistikamt sowie die EU-Statistikbehörde Eurostat gaben die Bevölkerung vor dem Krieg, den Russland im Februar 2022 begonnen hatte, mit rund 41 Millionen Einwohnern an. Nach Kriegsbeginn wurden grosse Teile des Landes von der russischen Armee besetzt, Millionen Menschen verliessen das Land, ein Teil kehrte im Laufe der Zeit wieder zurück. Wie viele Menschen derzeit in dem angegriffenen Land leben, ist daher unklar.

Nahender Winter bereitet grosse Sorge

Landesweit gebe es täglich Luftangriffe, Artilleriebeschuss und Bodenkämpfe, berichtete Rajasingham. Angesichts des Kriegs im Nahen Osten dürfe man die Ukraine nicht aus den Augen verlieren, mahnte er. Die kritische Infrastruktur habe beträchtlichen Schaden erlitten. Damit sei die Versorgung der Menschen mit Strom, Wasser, Heizung und Telekommunikation gefährdet.

Das sei angesichts des nahenden Winters mit erwarteten Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius Grund für besonders grosse Sorge. Trotz aller Risiken seien dank der internationalen Hilfsgelder mehr als 500 meist örtliche Hilfsorganisationen in den ersten neun Monaten 2023 im Einsatz gewesen, um neun Millionen Menschen mit lebensnotwendigen Gütern zu versorgen.

Zehn Millionen Menschen gelten als vertrieben

Zehn Millionen Menschen gälten weiterhin als vertrieben, sei es im eigenen Land oder als Flüchtlinge in anderen Ländern. Der Krieg raube ukrainischen Kindern Bildung, die Stabilität und Sicherheit, die sie während der kritischen Entwicklungsphase ihres Lebens brauchten.

Er habe ferner die bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten und Diskriminierungen im Land weiter verschärft. So seien insbesondere Menschen mit Behinderungen, ältere Frauen und heranwachsende Mädchen einem erhöhten Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt und einem eingeschränkten Zugang zu Dienstleistungen ausgesetzt. Rajasingham rief zugleich zu einem Ende des Kriegs auf.

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Kommentare

User #1981 (nicht angemeldet)

Vielleicht sollte man den eigenen Autokraten ablösen, aber der hat ja demokratische Wahlen verboten.

User #6986 (nicht angemeldet)

Dann soll ihr Häuptling endlich in Friedensverhandlungen einwilligen.

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