Fussball-Spitzenspiel in Barcelona von Gewalt überschattet
Am Rande des Spitzenspiels zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid ist es zu Gewalt zwischen Unabhängigkeits-Befürwortern und der Polizei gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Rande des Spiels zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid kam es zu Ausschreitungen.
- Dabei wurden 46 Menschen leicht verletzt, acht davon mussten ins Spital.
Gestern fand das Spitzenspiel zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid statt. In der katalanischen Hauptstadt ist es zu massiven Konfrontationen zwischen Befürwortern der Unabhängigkeit und der Polizei gekommen.
Dabei wurden nach Angaben der Notfalldienste am Mittwochabend 46 Menschen leicht verletzt, acht davon mussten im Spital behandelt werden. Neun Demonstranten wurden nach Angaben der Polizei festgenommen.
«Spanien, sitz und rede»
Die katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter der Bewegung Demokratischer Tsunami hatten zu der Demonstration aufgerufen. Bereits vor dem Spiel legten tausende Demonstranten den Verkehr rund um das Stadion Camp Nou lahm.
Auf den Rängen im Stadion schwenkten Befürworter der Unabhängigkeit von Spanien tausende katalanische Fahnen. Auch wurden Banner mit dem Motto «Spanien, sitz und rede» hochgehalten, mit denen für Dialog geworben wurde.
Ausserhalb des Stadions mündeten die Proteste dann aber in Gewalt. Vermummte Demonstranten setzten Barrikaden und Mülltonnen in Brand und bewarfen die Polizei mit Steinen und Flaschen. Die Beamten feuerten Schaumkugeln ab.
Spiel wegen Protesten verschoben
Das als «El Clásico» bezeichnete Spitzenspiel der spanischen Liga endete 0:0. Es hatte eigentlich bereits am 26. Oktober stattfinden sollen, war aber wegen der massiven und teils gewaltsamen Proteste von Unabhängigkeitsbefürwortern verschoben worden.
Die Bewegung Demokratischer Tsunami fordert ein zweites Unabhängigkeitsreferendum, was die spanische Zentralregierung in Madrid ablehnt. Anfänglich hatte am Mittwochabend rund ums Stadion noch Party-Atmosphäre mit Gesängen und Parolen geherrscht.
Blaue Banderolen mit dem Slogan des Demokratischen Tsunami – «Freiheit, Rechte, Selbstbestimmung» – wurden verteilt. Zu dem Match kamen fast 100'000 Fans. Rund 3000 Polizisten sicherten das Stadion ab. Auch im Stadion selbst wurden mehr Sicherheitskräfte eingesetzt als gewöhnlich.