Ungarn gibt als erster EU-Staat grünes Licht für chinesischen Corona-Impfstoff
Als erster Staat der Europäischen Union hat Ungarn den chinesischen Corona-Impfstoff zugelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Als erstes EU-Land lässt Ungarn den chinesischen Impfstoff von Sinopharm zu.
- Viktor Orban habe sehr grosses Vertrauen in die Chinesen, liess er verlauten.
- Er will ausserdem viel mehr Impfstoffe zulassen, als die anderen EU-Staaten.
Auch Ministerpräsident Viktor Orban will sich mit Sinopharm impfen lassen. Das nationale Institut für Pharmazie und Ernährung habe seine Zustimmung zur Verimpfung des Vakzins Sinopharm gegeben, sagte die Leiterin der ungarischen Gesundheitsbehörde, Cecilia Muller, am Freitag. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban kündigte an, er selbst werde sich mit dem chinesischen Mittel impfen lassen.
Orban: Chinesen haben meiste Erfahrung
Er habe «das meiste Vertrauen» in Sinopharm, sagte Orban. «Ich werde warten, bis ich an der Reihe bin, und wenn es soweit ist, werde ich das chinesische Vakzin wählen.» Zur Begründung sagte der Regierungschef, die Chinesen hätten «die längste Erfahrung mit dem Virus, sie sind deshalb wahrscheinlich am besten informiert».
Ungarn wolle am Freitag oder Samstag einen Vertrag mit dem chinesischen Hersteller unterzeichnen, führte Orban aus. Sein Büroleiter Gergely Gulyas hatte am Vortag erklärt, Ungarn habe bereits vor der offiziellen Zulassung 500.000 Impfdosen von Sinopharm bestellt.
Die ungarische Regierung will die Impfkampagne beschleunigen. Dafür soll künftig jedes Vakzin eine Zulassung bekommen, das bereits mehr als eine Million Mal verimpft wurde. Vergangene Woche hatte Ungarn eine vorläufige Notfallzulassung für den russischen Impfstoff Sputnik V erteilt und zwei Millionen Dosen davon bestellt.