Ungarns Aussenminister: Westen gibt sich «Kriegspsychose» hin
Es werde in Brüssel mittlerweile als Wettkampf betrachtet, wer der Ukraine mehr Waffen liefert, Europa oder die USA, sagt Ungarns Aussenminister Szijjarto.
Das Wichtigste in Kürze
- Szijjarto wirft dem Westen vor, sich in eine «Kriegspsychose» hineinzusteigern.
- Bei der Waffenlieferung an die Ukraine gebe es einen regelrechten Wettbewerb.
Ungarns Aussenminister Peter Szijjarto hat dem Westen vorgeworfen, sich in eine «Kriegspsychose» hineinzusteigern. «In Brüssel gibt es Leute, die es als einen Wettkampf betrachten, wer der Ukraine mehr Waffen liefert, Europa oder die USA», erklärte der Politiker am Montag im Parlament in Budapest. Dabei befinde sich die Welt «in der 25. Stunde», um einen drohenden Weltkrieg abzuwenden.
Szijjarto warb in der Volksvertretung für eine Resolution, die Russland und die Ukraine zum sofortigen Waffenstillstand und zu Friedensverhandlungen aufruft. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban pflegt auch angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gute Beziehungen zum Kreml.
Die EU-Sanktionen gegen Russland trägt Budapest nur widerwillig mit. Ausser der Türkei ist Ungarn das einzige Nato-Land, das die Nato-Beitritte von Schweden und Finnland noch nicht ratifiziert hat. Die Parlamentsabstimmung über die Beitrittsprotokolle ist zuletzt von Anfang dieses Monats auf das Monatsende verschoben worden.
Szijjarto tritt als besonders eifriger Verfechter der Aussenpolitik des Rechtspopulisten Orban auf. Den russischen Freundschaftsorden, den er Ende 2021 von seinem Moskauer Amtskollegen Sergej Lawrow entgegengenommen hatte, gab der Minister bis heute nicht zurück.