Ukraine-Krise: Ungarn wünscht keine Nato-Truppen auf seinem Boden
«Wir brauchen keine zusätzlichen Truppen auf dem Staatsgebiet Ungarns», sagte der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto am Mittwochabend.
Das Wichtigste in Kürze
- Ungarn grenzt im Osten unmittelbar an die Ukraine.
- Das Land wünscht sich angesichts der Ukraine-Krise keine Nato-Truppen auf seinem Boden.
Das EU- und Nato-Land Ungarn wünscht angesichts des russischen Truppenaufmarsches an der ukrainischen Grenze keine Nato-Truppen auf seinem Boden. «Wir brauchen keine zusätzlichen Truppen auf dem Staatsgebiet Ungarns», sagte der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto am Mittwochabend dem europäischen Nachrichtensender Euronews. Ungarn grenzt im Osten unmittelbar an die Ukraine.
Einer Verlegung von Nato-Truppen nach Ungarn stimme sein Land nicht zu, führte Szijjarto weiter aus. Grund dafür sei, dass «es bereits Nato-Truppen in dem Land gibt, nämlich die ungarische Armee». Diese sei «in der geeigneten Verfassung», um die Sicherheit des Landes zu garantieren. Der Aussenminister sprach sich zudem gegen weitere Sanktionen gegen Russland aus, weil diese «nicht wirken» würden.
Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orban pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu Russland und seinem Präsidenten Wladimir Putin. Erst letzte Woche hatte Orban ihm einen Besuch abgestattet. Dabei ging es primär um russische Gaslieferungen.
Zugleich wollte Orban seinen Besuch in Moskau als «Friedensmission» verstanden wissen. Inwiefern dieser zu einer Entspannung der Lage um die Ukraine beigetragen haben soll, wurde allerdings nicht klar. Orban regiert seit fast zwölf Jahren in Ungarn. In der EU steht er in der Kritik, weil er in seinem Land Demokratie und Rechtsstaatlichkeit abgebaut hat.