Unilever entwickelt Waschspray für waschfaule Kunden

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Grossbritannien,

Die Waschmittelindustrie entwickelt neue Produkte, die der waschfaulen Milleniumsgeneration entgegen kommen sollen.

Aussenansicht des Unilever-Gebäudes in Rotterdam (NLD).
Aussenansicht des Unilever-Gebäudes in Rotterdam (NLD). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die jüngsten Generationen meiden das Waschen und möchten Wasser sowie Zeit sparen.
  • Deshalb verkauft Unilever seit einer Woche das Waschspray «Day2».

Millennials gehen mit Wäsche anders um als andere Altersgruppen. Anstatt sie zu waschen und damit Kunden von Waschmittelherstellern zu werden, lassen viele ihre getragenen Kleider herumliegen. Dagegen geht jetzt Unilever vor. Der britisch-niederländische Konzern startete vergangene Woche den Online-Verkauf eines Sprays, das mit Gewebe versteifenden Molekülen getragene Kleidung wieder frisch und knitterfrei machen soll. Die Waschmittelalternative «Day 2» sei in einem angemieteten Haus in einem Dorf ausserhalb Liverpools konzipiert worden.

Die Entstehungsgeschichte erinnert eher an ein mobiles Start-up als an einen multinationalen Grosskonzern. Die Spray-Behandlung der getragenen Wäsche kommt Kunden zwar deutlich teurer als die Alternative in der Waschmaschine. Für die Millennials sei aber vor allem entscheidend, dass es schnell gehe und möglichst noch umweltfreundlich sei.

Stimmen der Bevölkerung

«Ich will nicht Wasser oder Energie verschwenden», sagt etwa die 36-jährige Olivia Tusinski. Mit Wäsche wolle sie so wenig Zeit wie möglich verbringen, betont die Regierungsangestellte in London. Zu häufiges Waschen verschleisse zudem schneller die Kleidung.

Bereits getragene Kleidungsstücke, die zum Ärgernis der Waschmittelproduzenten nicht mehr unmittelbar in der Waschmaschine landen, finden sich auch zuhauf auf dem Schlafzimmer-Stuhl von Raven Rose in New Yersey. «Es hängt davon ab, wie erschöpft ich von der Arbeit bin und ob ich vor habe, das noch einmal anzuziehen», erklärt die 35-jährige Einzelhandelskauffrau ihren Wäscheberg.

Für Unilevers Home-Care-Chef Kees Kruythoff bedeuten neue, auf die Verhaltensweisen der Millennials abgestimmte Produkte, das Portfolio zukunftssicher zu machen. Denn in den Kinderzimmern wächst bereits die nächste Generation heran, die demnächst Waschmaschinen bedienen wird – und auch dort stapeln sich bereits häufig auf Stühlen oder dem Boden einmal getragene Hosen und T-Shirts.

Kommentare

Weiterlesen

Unilever Aktie

Mehr in News

Selenskyj
5 Interaktionen
Bratislava Protest
4 Interaktionen
Protest Genf
4 Interaktionen