Unterstützer von Julian Assange protestieren auf der Londoner Themse
Bald verbringt Julian Assange seinen dritten Geburtstag in Londoner Haft. Seine Unterstützer gingen erneut demonstrieren – dieses Mal auf der Londoner Themse.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit über zwei Jahren befindet sich Wikileaks-Gründer Assange in britischer Haft.
- Die USA beharren weiterhin auf eine Auslieferung des Australiers.
- Am Donnerstag gingen seine Unterstützer auf die Londoner Themse demonstrieren.
Unterstützer des inhaftierten Julian Assange haben von einem Boot auf der Londoner Themse aus die Freilassung des Wikileaks-Gründers gefordert. «Es dauert schon viel zu lange an – es muss aufhören. Er ist kein Verbrecher», sagte Assanges Verlobte Stella Moris der Nachrichtenagentur PA über die Inhaftierung.
Moris und etliche weitere Unterstützerinnen und Unterstützer schipperten am Donnerstag - zwei Tage vor Assanges 50. Geburtstag - am Londoner Parlament und der US-Botschaft vorbei, um auf ihre Forderung aufmerksam zu machen.
Es wird bereits der dritte Geburtstag sein, den der gebürtige Australier im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh verbringt. Moris und Assange planen derzeit sogar eine Hochzeit im Gefängnis.
Der US-Antrag auf die Auslieferung Assanges wurde im Januar von einem Londoner Gericht unter Verweis auf seine psychische Gesundheit abgelehnt. Trotzdem befindet er sich weiterhin in Haft. Washington hatte Berufung eingelegt. Ob dem Antrag stattgegeben wird, ist noch unklar.
Assange hat laut US-Justiz Informanten in Gefahr gebracht
Assange wird vorgeworfen, mit Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben.
Er habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht, lautet der Vorwurf. Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat.
Jahrelang hatte sich Assange einer Festnahme durch die Flucht in die ecuadorianische Botschaft in London entzogen. In den USA drohen ihm im Fall einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Moris setzt inzwischen darauf, dass die neue US-Regierung unter Joe Biden die Anklage gegen ihren Partner fallen lässt.