Julian Assange: Das Leben des ehemaligen Hackers
Julian Assange wurde in Australien geboren und machte schon als Teenager mit seinen Machenschaften als Hacker die Polizei auf sich aufmerksam.
Das Wichtigste in Kürze
- Julian Assange wurde in Townsville, Australien, geboren.
- Er brach sein Studium ab und wurde Hacker.
- 2010 sass er wegen Vergewaltigungsvorwürfen eine Woche im Gefängnis.
LJulian Assange ist Hacker, Studienabbrecher und Mitgründer der Whistleblowing-Plattform WikiLeaks. Immer wieder wurde er unter anderem wegen illegaler Tätigkeiten angeklagt, ausspioniert oder zensiert. 2010 hatte er mit schweren Vergewaltigungsvorwürfen zu kämpfen.
Von einer unsteten Kindheit zum Studienabbruch
Der gebürtige Australier Julian Assange hatte laut eigenen Angaben eine sich ständig verändernde Kindheit. Er wuchs an über 30 verschiedenen Wohnorten auf und musste viele Trennungen seiner Mutter und ihrer Partner miterleben. Immer wieder musste die Familie angeblich vor dem zweiten Ehemann der Mutter und dessen Sekte flüchten.
Durch die vielen Wechsel befand sich der junge Julian Assange auch immer wieder an neuen Schulen. Teilweise wurde er Zuhause unterrichtet.
Im Jahr 2003 begann Assange ein Studium, welches er 2006 aber wieder abbrach. Dies, weil er eine Zusammenarbeit zwischen der mathematischen Fakultät der Universität Melbourne und der US-Armee vermutete. Sie sollen Studien zur Effizienzsteigerung von Militärfahrzeugen erstellt haben.
Julian Assange wendet sich dem illegalen Hacken zu
Erste Hackererfahrungen sammelte Assange bereits in den 80er-Jahren. Er verwendete unter anderem die Namen «Mendax» und «Proff» als Pseudonyme. Er schloss sich mit zwei anderen Hackern zusammen und gründete die Gruppe International Subversives.
Es dauerte nicht lange, bis die australische Bundespolizei 1991 eine Razzia im Haus Assanges veranstaltete. Lediglich ein Jahr später wurde er wegen illegalen Hackens verurteilt und musste eine Busse von 2100 australischen Dollar zahlen. Dazu kam eine Bewährungsstrafe.
1997 erfand der damalige Hacker das Verschlüsselungssystem namens Rubberhose.
Zensiert und verklagt wegen WikiLeaks
Seit er WikiLeaks 2006 mitgründete, arbeitet Julian Assange unbezahlt bei der Enthüllungsplattform, die Dokumente anonym veröffentlicht. Während seiner Zeit bei WikiLeaks wurde der ehemalige Hacker zahlreiche Male abgehört, verklagt, zensiert und sogar festgenommen.
2011 wurde Julian Assange von einem damals 18-jährigen Mitarbeiter ausspioniert. Dieser soll für den US-Sicherheitsbehörde FBI tätig gewesen sein.
Angeklagt wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung
2010 wurde Assange mit heftigen Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden konfrontiert. Er soll eine Frau sexuell genötigt und eine andere Frau vergewaltigt haben. Die Anklage wurde für kurze Zeit abgesetzt, da die Vorwürfe als unbegründet bezeichnet wurden.
Einige Monate später wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Gegen Assange wurde sogar ein international wirkender Haftbefehl bewirkt. Interpol erliess eine sogenannte Red Notice gegen den ehemaligen Hacker. Dies gilt als schärfstes Mittel zur Verfolgung einer Person, gegen die ein Haftbefehl vorliegt.
Am 7. Dezember 2010 stellte sich Julian Assange und wurde in Schweden in Untersuchungshaft genommen. Nach einer Woche Gefängnisaufenthalt wurde er gegen eine Kaution von 200'000 britischen Pfund freigelassen. Zusätzlich musste er eine elektronische Fussfessel tragen.
2015 wurden die Anklagen wegen Verjährung fallen gelassen. Der Vergewaltigungsvorwurf blieb aber bis 2019 bestehen. Wegen fehlender Beweise für eine Verurteilung wurde schlussendlich auch diese Anklage fallen gelassen.
Hochzeit im Gefängnis
Julian Assange pflegt eine Beziehung mit seiner Anwältin Stella Moris. Die beiden haben bereits zwei Söhne und hatten auch vor zu heiraten.
Am 23. März 2022 fand der grosse Tag statt. Julian Assange und Stella Moris gaben sich das Ja-Wort im Gefängnis. Laut der Gefängnisseelsorge sei dies die erste Hochzeit in der Vollzugsanstalt seit zwölf Jahren gewesen.
Die Frau und Anwältin von Assange kämpft unerbittlich für seine Freilassung. Sie mache sich grosse Sorgen um das Leben ihres Gatten und fürchte, die Situation treibe ihn in eine Depression.