Julian Assange: Enthüllungen auf Wikileaks
Julian Assange war Mitgründer der Enthüllungsplattform Wikileaks. Diese war wegen der Veröffentlichung diverser geheimer Dokumente schon öfters in den Medien.
Das Wichtigste in Kürze
- Julian Assange war Mitbegründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks.
- Auf dieser Webseite werden geheime Daten von Firmen und Regierungen anonym veröffentlicht.
- Wegen solcher Veröffentlichungen wird Julian Assange nun von den USA rechtlich verfolgt.
Auf der von Julian Assange gegründeten Plattform Wikileaks wurden seit 2006 zahlreiche geheime Dokumente und Pläne veröffentlicht. Nicht nur die amerikanische Regierung wurde von WikiLeaks durchleuchtet. Es wurde zum Beispiel auch einiges der Schweizer Bankgruppe Julius Bär aufgedeckt, welche daraufhin gerichtlich gegen WikiLeaks vorging.
WikiLeaks -Server könnte lahmgelegt werden
Nachdem die Whistleblowerin Chelsea Manning im März 2010 geheime US-Militärdokumente veröffentlichte, fürchtete man eine Lahmlegung sämtlicher Server von WikiLeaks.
Um dies zu verhindern, bot die Schwedische Partei «Piratpartiet» ihre Hilfe an. WikiLeaks durfte deren Server nutzen – zusätzlich zu denen in Solna, welche die Enthüllungsplattform bereits betreibt.
Zur gleichen Zeit befand sich Assange auf der Flucht wegen moderaten Vergewaltigungsvorwürfen. Er beantragte eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, um so auch Wikileaks neu in Schweden zu stationieren. Der Plan scheiterte, als die Aufenthaltserlaubnis abgelehnt wurde.
Erste Publikationen in den Jahren 2007 und 2008
Die Enthüllungsplattform Wikileaks ist seit dem Jahr 2006 aktiv. 2007 wurden die ersten Dokumente veröffentlicht. Dabei ging es um einen Enthüllungsartikel zur Korruption eines ehemaligen Kenianischen Präsidenten. Nur kurze Zeit später folgten Aufdeckungen zu den Richtlinien des Gefangenenlagers Guantanamo.
Weitere Veröffentlichungen folgten im Jahr 2008, als interne Dokumente der Bankhausgruppe Julius Bär öffentlich wurden. Die Bank ging gerichtlich gegen WikiLeaks vor. Die kalifornische Domain der Plattform wurde daraufhin offline geschaltet.
Im selben Jahr veröffentlichte Wikileaks eine Mitgliederliste der britischen, rechtsextremen Partei «British National Party». Britischen Polizisten ist die Mitgliederschaft der BNP strengstens untersagt. Mindestens eine Person im polizeilichen Dienst verlor deshalb die Stelle.
Heftige Kritik gegen Julian Assange
Auf die Enthüllungen bei WikiLeaks folgten heftige Reaktionen. Insbesondere wurde Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform, hinterfragt. Mehrmals wurde sogar die Hinrichtung gebürtigen Australiers gewünscht.
Bob Beckel, Moderator des US-Nachrichtensenders Fox, äusserte sich in einer Sendung mit dem Wunsch, man solle Assange illegal erschiessen. Einige Male fielen das Wort «Verräter».
US-Politikerin Sarah Palin verglich Assange mit islamistischen Organisationen wie Al-Qaida oder den Taliban.
Der Gründer von Wikileaks verteidigte sich damit, dass man in einer funktionierenden Justizgesellschaft Aufforderungen zum Mord strafrechtlich verfolgen solle. Es kann gemäss Assange nicht sein, dass einflussreiche Persönlichkeiten öffentlich Menschen auffordern, das Gesetz zu umgehen.
WikiLeaks' Auswirkungen auf Medien und Politik
Julian Assanges Arbeit bei WikiLeaks inspirierte viele andere Unternehmen. Seither ist die Diskussion über Internetsicherheit, Schutz von Informanten oder anonyme, digitale Kommunikationskanäle kaum mehr wegzudenken.
2013 gründete Julian Assange seine eigene politische Partei: «The WikiLeaks Party». Diese erfreute sich nicht lange grosser Beleibtheit, da einige Ex-Mitglieder den Führungsstil Assanges kritisierten. 2015 wurde die Partei wieder aus dem Parteienregister gestrichen.
Wikileaks soll ausserdem bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2016 die Finger im Spiel gehabt haben. Die Plattform veröffentlichte tausende E-Mails des demokratischen Servers. Zudem sollen Informationen der republikanischen Partei zurückgehalten worden sein. Dies dementierte der Wikileaks-Gründer allerdings.