USA investiert deutlich weniger in Ukraine-Krieg als Europa
Europa übernimmt die Führung bei der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. Die USA ziehen sich zunehmend zurück.
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Die Europäische Union hat zum dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine weitere Milliardenhilfen angekündigt. Wie «Tagesschau» berichtet, sollen bereits im März 3,5 Milliarden Euro (3,3 Milliarden Franken) an Kiew überwiesen werden.
Diese Summe ist Teil einer G7-Initiative, die bis 2027 insgesamt rund 45 Milliarden Euro vorsieht. Das Geld soll für den Wiederaufbau zerstörter Energiesysteme und Verteidigungsinvestitionen genutzt werden.
USA liegt in der Unterstützung zurück
Bei einer Pressekonferenz in Washington am Montag traf der französische Präsident Emmanuel Macron auf US-Präsident Trump. Bei dem Treffen stellte Macron klar, wie viel Unterstützung Europa und die USA der Ukraine geleistet haben, so «Focus».
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Der US-Präsident behauptete zuvor, dass Europa im Gegensatz zu den USA seine finanzielle Unterstützung für die Ukraine zurückerhalten würde. «Europa leiht der Ukraine das Geld, sie bekommen es zurück», sagte Trump laut «Kyiv Post».
Macron widersprach laut «Focus» jedoch und unterbrach Trump, der es nicht gewohnt ist, direkt auf seine Missverständnisse hingewiesen zu werden. «Nein», sagte Macron. «Um ehrlich zu sein, wir haben 60 Prozent des gesamten Aufwands bezahlt», erklärte er demnach.
Estland führt bei Unterstützung
Laut einer Analyse von «Statista» ist Estland gemessen am Bruttoinlandsprodukt der grösste Unterstützer der Ukraine. Die Hilfen des baltischen Staates belaufen sich auf etwa 4 Prozent des BIP.
Deutschland folgt mit Unterstützungsleistungen von rund 52 Milliarden Euro, wenn man die EU-Beteiligungen mitrechnet. Die USA, bisher grösster Geldgeber, fallen in dieser Betrachtung auf Rang 30 zurück.
Europa muss aufrüsten
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft warnt, dass Europa bei einem Rückzug der USA massiv aufrüsten müsste. Wie «Tagesschau» berichtet, wären laut IfW-Studie 300'000 zusätzliche Soldaten und Investitionen von 250 Milliarden Euro jährlich nötig.
Die Forscher empfehlen eine Erhöhung der europäischen Verteidigungsausgaben auf 3,5 bis 4 Prozent der Wirtschaftskraft. Für Deutschland würde das eine Steigerung von 80 auf bis zu 140 Milliarden Euro bedeuten.