Vatikan weist Verdacht um unlautere Geschäfte zurück
Dem Präsidenten der Finanzaufsicht im Vatikan wird ein Milliardenbetrug unterstellt. Ein Sprecher weist die Vorwürfe zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vatikan-Finanzchef René Brülhart soll an unlauteren Geschäften beteiligt sein.
- Ein Sprecher weist die Vorwürfe zurück.
- Der Schweizer soll weder direkt noch indirekt in einem Verfahren beschuldigt werden.
Der Vatikan hat Mutmassungen gegen den den Präsidenten der vatikanischen Finanzaufsicht, der Schweizer René Brülhart, zurückgewiesen. Brülhart wird vorgeworfen, in illegale oder unlautere Finanzgeschäfte verwickelt sei.
Dieser sei «weder direkt noch indirekt beschuldigt noch Ziel eines strafrechtlichen Verfahrens in der Schweiz oder irgendeinem anderen Land.» Dies heisst es in einer Erklärung, die Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Donnerstagabend verbreitete.
Vatikan wird Milliardenbetrug unterstellt
Konkret geht es um Untersuchungen zu einem Milliardenbetrug beim malaysischen Staatsfonds «1MDB». In dem Zusammenhang habe die Bundesanwaltschaft Bern unter anderem Zahlungen an eine Firma blockiert, an der Brülhart beteiligt ist.
Zudem berichtete der «Tages-Anzeiger» über andere Verfahren, in denen Brülharts Name ebenfalls auftauche. Dabei gehe es um private Nachrichtenbeschaffungen auf mutmasslich illegalen Wegen. Mehrfach schreibt jedoch die Zeitung selbst, dass Brülhart weder beschuldigt werde noch dass sein Name irgendwo als Verdächtiger geführt werde.
«Nicht involviert»
Anlass für die Erklärung des Vatikan waren nach eigener Aussage Journalistenanfragen zu Medienberichten. Weiter schrieb Sprecher Gisotti, Brülhart sei «in seiner nicht geschäftsführenden Funktion in keine operativen Geschäfte der Aufsicht oder Finanzüberwachung involviert».
Die von Benedikt XVI. gegründete AIF ist auch für die Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung zuständig. Präsident ist Brülhart, Direktor der Italiener Tommaso Di Ruzza.