Verbot von Laborfleisch: Italien beschliesst Gesetzentwurf
Italien hat einen Gesetzentwurf beschlossen, der den Verkauf und Herstellung von Laborfleisch verbieten soll. Ein Verstoss sieht hohe Geldstrafen vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Italien will künstlich hergestellte Lebensmittel, vor allem Laborfleisch, verbieten.
- Das Parlament hat bereits einen Gesetzentwurf beschlossen.
- Als Strafe gegen Gesetzesverstösse sind hohe Geldbussen vorgesehen.
In Italien sollen die Herstellung und der Verkauf künstlich hergestellter Lebensmittel verboten werden – insbesondere Fleisch aus dem Labor. Am Dienstagabend beschloss die Regierung in Rom einen entsprechenden Gesetzentwurf. Dieser folge «dem Prinzip der Vorsicht», erklärte Gesundheitsminister Orazio Schillaci.
Laut Schillaci gibt es «keinen wissenschaftlichen Beweis», dass der Konsum von «synthetisch hergestellten Lebensmitteln keine schädlichen Auswirkungen» habe.
Ein Verstoss gegen das Verbot hätte vor allem Geldstrafen von bis zu 60'000 Euro zur Folge. Insbesondere die Herstellung von Fleisch im Labor auf der Basis von tierischen Stammzellen. Das Parlament muss dem Gesetz noch zustimmen.
Landwirtschaft in Italien gegen Laborfleisch
Italiens Landwirtschaftsvereinigung Coldiretti demonstrierte vor dem Regierungssitz in Rom und forderte ein «Nein zu synthetischem Essen». Italien habe als europäischer Vorreiter bei Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln die Pflicht, Unternehmen und Bürger zu schützen. Bisher gibt es in der EU noch keinen Antrag, solche Lebensmittel produzieren oder vermarkten zu dürfen.
In den Niederlanden stellten Wissenschaftler derweil ein grosses Fleischstück aus dem Fleisch des ausgestorbenen Wollhaar-Mammuts vor. Die in Australien ansässige Firma Vow präsentierte das im Labor gezüchtete Fleisch im Wissenschaftsmuseum in Amsterdam.
Die Forscher identifizierten DNA-Sequenzen des Mammuts, nutzten Gene des Afrikanischen Elefanten zur Ergänzung und pflanzten das Ganze in Schafszellen ein. Zum Essen sei das Fleisch derzeit nicht gedacht, erklärte die Firma. Das über 4000 Jahre alte Protein des Mammuts müsse erst auf seine Lebensmitteltauglichkeit getestet werden.