Verhaltener Auftakt in den deutschen Wahllokalen
Erste Prognosen sehen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz eine niedrige Wahlbeteiligung. Grund dafür ist die Corona-Pandemie.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute wählen die Bürger der Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
- Aufgrund der Corona-Pandemie dürfte die Wahlbeteiligung deutlich sinken.
- Es ist der Auftakt eines Super-Wahljahrs in Deutschland.
Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind an diesem Sonntag verhalten gestartet. Seit 8.00 Uhr waren die Wahllokale in beiden Ländern geöffnet. Jedoch war der Andrang bis zum Mittag überschaubar.
«Wegen der hohen Zahl an Briefwählern war es in den Wahllokalen bislang sehr ruhig», sagte der Landeswahlleiter in Rheinland-Pfalz. Insgesamt hätten bis Sonntagmittag aber schon mehr als die Hälfte der 3,1 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Nur 7,5 Prozent wählen an der Urne
Laut dem Landeswahlleiter lag bis 12 Uhr die Wahlbeteiligung inklusive Briefwähler bei 52 Prozent. Stichproben in ausgewählten Kommunen hätten bis zum Mittag einen Urnenwähleranteil von 7,5 Prozent ergeben. Weitere 44,5 Prozent hätten bereits per Briefwahl abgestimmt. Bei der Landtagswahl 2016 habe die Wahlbeteiligung insgesamt bei 70,4 Prozent gelegen.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in Baden-Württemberg ab. Wegen der hohen Briefwählerzahl sind deutlich weniger Leute ins Wahllokal gegangen. Nach einer repräsentativ erhobenen Wahlbeteiligung in den Wahllokalen zur Landtagswahl um 14.00 Uhr wurde ein Rückgang um 15,9 Prozentpunkte gegenüber 2016 zum selben Zeitpunkt verzeichnet (35,5 Prozent).
Landeswahlleiterin Cornelia Nesch erklärte dies mit dem pandemiebedingt erwarteten Anstieg der Briefwähleranzahl. In den repräsentativ ausgewählten Wahlbezirken haben demnach 36 Prozent aller Wahlberechtigten Briefwahl beantragt. 7,7 Millionen Baden-Württemberger sind zur Wahl aufgerufen.
Corona-Regeln in Wahllokalen
Wegen der Corona-Pandemie gelten in den Wahllokalen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz besondere Hygiene- und Abstandsregeln. Dazu zählen unter anderem Abstand, Maske, Plexiglas und desinfizierte Kugelschreiber.
Bereits der Wahlkampf gestaltete sich deutlich anders als normalerweise. Die Corona-Beschränkungen haben einen Wahlkampf mit Hausbesuchen, Infoständen und grossen Veranstaltungen in Hallen und auf Plätzen unmöglich gemacht.
Die beiden Landtagswahlen bilden den Auftakt für ein deutsches Superwahljahr. Auch in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern werden die Landesparlamente in diesem Jahr neu gewählt. Zudem findet am 26. September die Bundestagswahl statt.