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Verkauf von Taschentuch-Päckchen gesunken

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Deutschland,

«Hatschi!» Sowas hörte man recht selten in Corona-Zeiten - weil man weniger unter Menschen ist und weil die Zahl der Erkältungen gesunken ist. Das bekamen die Taschentuch-Hersteller zu spüren.

Die Nachfrage nach Taschentüchern ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen. Foto: Uwe Anspach/dpa
Die Nachfrage nach Taschentüchern ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen. Foto: Uwe Anspach/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Weil die Menschen weniger Schniefnasen haben, ist der Bedarf an klassischen Taschentuch-Packungen gesunken.

Normalerweise steige der Verkauf dieser Produkte im Herbst, dieser Effekt sei aber ausgeblieben, sagte eine Sprecherin von dem schwedischen Hygieneartikel-Konzern Essity und bezog sich dabei auf dessen «Tempo»-Marke. Die Nachfrage nach den Einzelpäckchen sei in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen. Zahlen nannte sie nicht. Andere Hersteller wollten sich nicht äussern, Branchenkennern zufolge waren aber auch sie von der Entwicklung betroffen.

Der Grund für den rückläufigen Umsatz liegt auf der Hand: Durch die Corona-Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen waren die Menschen im Schnitt weniger krank als in Vorjahren, was auch zu einer gesunkenen Nachfrage nach Erkältungsmitteln geführt hat. «Die Regeln wirken und schützen vor Infektionen mit dem Coronavirus genauso wie vor Erkältung und Grippe», sagte die Essity-Sprecherin. «Das hat auch Auswirkungen auf die Nachfrage nach unseren Papiertaschentüchern.»

Essity setzt verstärkt auf den Verkauf von Taschentüchern in Karton-Boxen, die man sich auf den Tisch stellen kann. Die Nachfrage hiernach zog den Angaben zufolge stark an. Ein weiteres «Tempo»-Produkt sind etwa feuchte Toilettenpapiere. Im Gesamtjahr 2020 stieg der Umsatz in der «Tempo»-Markengruppe den Angaben zufolge sogar. Das begründet die Firmensprecherin auch mit einem stärkeren Hygienebewusstsein in der Pandemie. «Manche Konsumenten nutzen unsere Taschentücher, wenn sie sich bewusst schützen wollten, zum Beispiel wenn sie Türklinken anfassen oder Aufzugknöpfe drücken müssen.»

Mit Blick auf die anbrechende Heuschnupfensaison rechnet Essity auch wieder mit einer höheren Nachfrage nach Taschentüchern. «Die Menschen freuen sich darauf, mehr Zeit draussen zu verbringen, und auch beim regelmässigen Lüften dringen die Pollen bis in die Innenräume vor», so die Sprecherin. «Wir bereiten uns in jedem Fall darauf vor, dass der Verbrauch von Tempo bald wieder anzieht.»

Essity hat in Deutschland 4600 Mitarbeiter in sechs Werken und zwei Verwaltungssitzen, die Deutschlandzentrale ist in Mannheim. Die «Tempo»-Taschentücher stellt das Unternehmen in Neuss her.

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