Verleger schlagen Alarm: Lira-Krise trifft türkischen Buchmarkt hart
Die Lira-Krise hat nach Angaben von Verlegern auch den türkischen Buchmarkt hart getroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Verleger, die kein Papier auf Lager hätten, seien derzeit gezwungen, den Druck einzustellen, sagte der Chef des türkischen Verlegerverbandes Kenan Kocatürk der Nachrichtenagentur DPA.
Sie könnten sich die Produktionskosten schlichtweg nicht mehr leisten. Er warnte vor einer kulturellen Austrocknung.
Das Papier für den Buchdruck wird im Ausland gekauft und nicht in der Türkei hergestellt. Weil die türkische Lira in den vergangenen Monaten stark an Wert verloren hat, werden Preise in Euro oder Dollar für viele quasi unbezahlbar. Sektoren, die auf Importe angewiesen sind, trifft die Lira-Krise besonders hart.
Preise für Buchpapier seien seit Beginn des Jahres um ca. 120 Prozent gestiegen, die Preise für das für Buchdeckel benötigte Glanzpapier sogar um 250 Prozent, sagte Kocatürk. Die gestiegenen Kosten schlagen sich durch auf den Verkaufspreis, dieser hätte sich teilweise verdoppelt. In mehreren Strassenumfragen etwa beschwerten sich zuletzt auch mehrere Schüler über die steigenden Preise für Schulbücher.
Die Lira-Krise macht vielen Menschen in der Türkei schwer zu schaffen, Preiserhöhungen in vielen Bereichen stehen fast an der Tagesordnung.