Anne Frank

Verrat an Anne Frank: Ermittlerteam weist Kritik zurück

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Niederlande,

Die Ergebnisse der Ermittlungen rund um den Verrat an Anne Frank sorgte für Kritik. Der Leiter der Untersuchung spricht von einem Frontal-Angriff der Medien.

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Das Buch «Der Verrat von Anne Frank» von Rosemarie Sullivan wird nun aus dem Handel genommen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ermittlerteam untersuchte den Verrat an Anne Frank neu.
  • Laut Historikern sind bei der Untersuchung jedoch gravierende Fehler passiert.
  • Der frühere FBI-Kommissar und Leiter der Ermittlungen weist die Kritik zurück.

Das Ermittlerteam, das den Verrat an Anne Frank neu untersucht hat, hat die heftige Kritik an seinen Ergebnissen deutlich zurückgewiesen.

Die Kritik sei einseitig und unfundiert, erklärte der frühere FBI-Kommissar und Leiter der Untersuchung, Vincent Pankoke, am Donnerstag auf der Website des Teams.

Der ehemalige FBI-Mann sprach von einem Frontal-Angriff - vor allem von Medien in den Niederlanden. «Mit Medien, die offenbar nur eine Seite der Geschichte präsentieren, kann man einen Fall leicht vor dem Gericht der öffentlichen Meinung gewinnen», schreibt Pankoke. Das Ermittlerteam antwortet auf der eigenen Homepage auch im Detail auf die Zweifel von Historikern.

Historiker wiesen auf gravierende Fehler hin

Vor etwa drei Wochen hatte das internationale Team unter der Leitung des US-Amerikaners seine Ergebnisse vorgelegt. Danach war das Versteck von Anne Frank und sieben anderen Juden in Amsterdam im August 1944 sehr wahrscheinlich von einem jüdischen Notar verraten worden. Er habe sich und seine Familie der Theorie zufolge selbst vor der Deportation schützen wollen. Historiker übten jedoch scharfe Kritik und wiesen auf gravierende Fehler bei der Untersuchung hin. So hätten die Untersucher Fakten und wichtige historische Studien nicht berücksichtigt.

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Das Tagebuch der Anne Frank ist ein Werk der Weltliteratur. - Keystone

Pankoke betonte, dass es bei der Untersuchung nicht um eine wissenschaftliche Studie ging, sondern um kriminalistische Ermittlungen eines sogenannten Cold Case. Und dafür würden andere Massstäbe gelten. So seien auch indirekte Beweise zulässig.

Er wehrte sich auch gegen Beschuldigungen von Antisemitismus. Auch dem Ermittlerteam sei das Ergebnis der Untersuchung nicht leicht gefallen - dass ein jüdischer Notar höchst wahrscheinlich der Verräter sei. Er betonte, dass auch der Notar selbst ein Opfer des Nazi-Regimes gewesen sei.

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