Korruption

Verwandter des Kremlchefs: Roman Putin will gegen Korruption kämpfen

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Russland,

Der Unternehmer Roman Putin, ein Verwandter von Kremlchef Wladimir Putin, wird zum Vorsitzenden einer Partei für den Kampf gegen Korruption in Russland.

Kremlchef Wladimir Putin hat nun auch noch einen Verwandten, der in der russischen Innenpolitik aktiv ist. Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Kremlchef Wladimir Putin hat nun auch noch einen Verwandten, der in der russischen Innenpolitik aktiv ist. Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa - sda - Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Alexei Nikolsky

Das Wichtigste in Kürze

  • Roman Putin wird neuer Vorsitzenden im Kampf gegen Korruption in Russland.
  • Der 42-jährige Geschäftsmann ist der Sohn eines Cousins von Wladimir Putin.

Der Unternehmer Roman Putin, ein Verwandter von Kremlchef Wladimir Putin, hat sich zum Vorsitzenden einer Partei für den Kampf gegen Korruption in Russland wählen lassen. Der 42-jährige Geschäftsmann ist der Sohn eines Cousins von Putin und führt nun die politische Kraft mit dem Namen Volk gegen Korruption.

Das politische Feld des Anti-Korruptions-Kampfes wird bisher vor allem von dem Putin-Gegner Alexej Nawalny bestellt. Der macht immer wieder Schmiergeld-Skandale in der Staatsführung öffentlich und beklagt zudem Vetternwirtschaft. Die Partei soll sich um eines der verbreitetsten Probleme der russischen Gesellschaft kümmern, wie russische Medien am Montag berichteten.

Für fünf Jahre gewählt

Roman Putin sei für fünf Jahre gewählt worden, teilte die 2013 gegründete Partei mit. Wie die Staatsagentur Ria Nowosti meldete, will der Unternehmer die Partei in die Regionalwahlen im September und im kommenden Jahr erstmals in die Staatsduma führen. Der Zeitung «Kommersant» hatte er im März gesagt, dass er für die Rechte von Unternehmern in Russland kämpfen wolle. Er ist der Sohn von Putins Cousin Igor Putin.

Wie das regierungskritische Internetportal Medusa berichtete, arbeitete Roman Putin wie der Kremlchef in der Vergangenheit für den Inlandsgeheimdienst FSB. Wladimir Putin war zeitweilig FSB-Chef.

Alexej Nawalny
Der ehemalige russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wartet in einem Gerichtssaal in Moskau. - dpa

Roman Putin sitzt Medien zufolge in mehreren Aufsichtsräten von Banken und ist Eigentümer zahlreicher Firmen. Nach dem Medusa-Bericht will der Kreml vor der Parlamentswahl 2021 einmal mehr neue Parteien gründen lassen, um den Eindruck von Konkurrenz zu erwecken.

Zuletzt hatte auch der regierungsnahe Schriftsteller Sachar Prilepin die Partei Für die Wahrheit gegründet. Neu ist zudem die Partei für Direkte Demokratie von einem der Gründer des Videospiels World of Tanks (Welt der Panzer).

Russische Oppositionelle beklagen immer wieder vor Wahlen, dass der Machtapparat mit solchen demokratischen Bezeichnungen für Parteien die Wähler gezielt in die Irre treibe, um so die Stimmen aufzusplitten.

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