Verwirrung und Streit um Erdogan-Wahlkampfauftritt in Sarajevo

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Bosnien/Herzegowina,

Erdogan hat für den 20. Mai einen Wahlkampfauftritt in Bosnien-Herzegowina angekündigt. Der Besuch des türkischen Präsidenten sorgt für Unmut unter politischen Parteien. Das Staatspräsidium und das Aussenministerium hatten bisher keine Kenntnis über den Auftritt Erdogans.

Erdogan wird am 20. Mai in Bosnien-Herzegowina eine Rede halten.
Erdogan wird am 20. Mai in Bosnien-Herzegowina eine Rede halten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erdogan wird am 20. Mai in Sarajevo (BIH) eine Rede halten.
  • Der türkische Präsident will türkische Wähler in Europa für die kommende Wahl im Juni mobilisieren.
  • Der Auftritt des Präsidenten war in Bosnien weder dem Aussenministerium noch dem Staatspräsidium bekannt.

Der vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angekündigte Wahlkampfauftritt in Bosnien-Herzegowina hat zu Verwirrung und Streit unter den politischen Parteien geführt. Weder das Aussenministerium noch das Staatspräsidium seien über die für den 20. Mai in Sarajevo geplante Rede Erdogans unterrichtet worden, berichteten die Medien am Samstag in diesem kleinen Balkanland. Es handele sich möglicherweise um eine private Einladung des muslimischen Spitzenpolitikers Bakir Izetbegovic, der ein sehr enges Verhältnis zu Erdogan hat.

Souveränität des Staats in Gefahr

Einige Parlamentsabgeordnete kritisierten die Besuchsankündigung. «Wenn jeder, der will, in unser Land kommen kann, um politische Versammlungen zu organisieren, verlieren wir die Souveränität als Staat», sagte der prominente muslimische Parlamentarier Sadik Ahmetovic dem Portal klix.

Schon vor Tagen hatte der bosnische Serbenführer Milorad Dodik das Kommen Erdogans kritisiert, dem er die einseitige Unterstützung der muslimischen Bosnier vorhielt.

Wahlpropaganda

Erdogan hatte am Vortag seinen Besuch auf dem Balkan angekündigt, nachdem mehrere westeuropäische Länder Wahlkampfauftritte türkischer Politiker untersagt hatten. Die Türkei wählt am 24. Juni ein neues Parlament und einen Präsidenten. Damit soll der von Erdogan betriebene Umbau des Staates in ein auf ihn zugeschnittenes Präsidialsystem abgeschlossen werden. Dabei spielen die Millionen türkischer Wähler in Europa eine wichtige Rolle.

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