Virus-Typ der Maul- und Klauenseuche in Deutschland identifiziert
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bei einer Büffelherde im deutschen Brandenburg konnten Forscher nun den Typ des Virus identifizieren.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den Virustyp der in Hönow/Brandenburg aufgetretenen Maul- und Klauenseuche (MKS) identifiziert. Es handelt sich um den Serotyp O, wie «rbb24» berichtet.
Für diesen Erreger sind laut FLI geeignete Impfstoffe in der deutschen MKS-Antigenbank vorhanden. Die Herstellung könnte innerhalb weniger Tage erfolgen, wie das Bundesforschungsinstitut mitteilte.
Ob eine Impfung zum Einsatz kommt, ist noch offen; dies hängt von der tatsächlichen Ausbreitung des Virus ab. Aktuell laufen Untersuchungen in der Umgebung des betroffenen Betriebs in Hönow.
Ursprung des Virus noch unklar
Verwandte MKS-Viren sind im Nahen Osten und Asien verbreitet. Wie genau die infizierten Wasserbüffel in Brandenburg angesteckt wurden, ist laut FLI weiterhin unbekannt.
«Die Zeit» berichtet, dass die kontaminierte Weidefläche nun desinfiziert werden soll. Ein Schutzzaun um die betroffene Weide ist ebenfalls geplant.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland ist der erste seit 1988. Die drei betroffenen Wasserbüffel sind verendet, elf weitere wurden getötet.
Gefährliche Maul- und Klauenseuche
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen befällt. Sie äussert sich als fieberhafte Allgemeinerkrankung mit Blasenbildung an Maul, Klauen und Euter.
Typische Symptome sind Fieber bis 42 °C, verminderte Fresslust, erhöhte Speichelproduktion und Lahmheit. Bei Milchkühen kommt es zu einem schlagartigen Milchrückgang, der als erstes Alarmzeichen gilt.
Der Virus ist eine anzeigepflichtige Tierseuche mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für betroffene Betriebe. In der EU gelten strikte Handelsrestriktionen für Länder mit MKS-Ausbrüchen.
Massnahmen zur Eindämmung
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir lobte die schnelle Reaktion der Behörden. Ziel sei es, die Seuche rasch einzudämmen und Folgen für Tiere sowie wirtschaftliche Schäden zu minimieren.
«Die Brennessel» meldet, dass auf der Grünen Woche in Berlin keine Klauentiere ausgestellt werden. Diese Massnahme soll eine mögliche Ausbreitung der Seuche verhindern.
Für Montag ist ein Treffen des Ministers mit Branchenvertretern geplant. Am Dienstag wird der Zentrale Krisenstab Tierseuchen einberufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.