Waldbrand: Einwohner von Rhodos glauben, Touris kommen nicht zurück
Nach dem Waldbrand auf Rhodos kehren Einheimische auf ihre zerstörten Grundstücke zurück. Sie glauben, dass der Tourismus nachhaltig geschädigt worden ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Waldbrände auf Rhodos zerstörten auch zahlreiche Häuser und andere Einrichtungen.
- Betroffene Einheimische glauben, dass das Feuer den Tourismus nachhaltig beschädigt hat.
- «Niemand geht in die Ferien, um eine solche Zerstörung zu sehen», sagt eine Helferin.
Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos loderte der verheerende Waldbrand am Donnerstag bereits den zehnten Tag in Folge. Insbesondere im Südosten haben die Flammen nicht nur die Natur, sondern auch zahlreiche Häuser und Tourismus-Einrichtungen zerstört.
Die Feuerwehr und ehrenamtliche Helfer sind an fünf Fronten, vor allem im Süden der Insel, im Einsatz. Sie sehen schwarz für die Zukunft des Ferienparadieses.
«Es wird nie mehr so sein wie früher», sagt die Einheimische Maria Nikolikou gegenüber «10vor10». «Niemand wird in die Ferien gehen, um eine solche Zerstörung zu sehen.»
Maria versorgt als Teil einer lokalen Freiwilligengruppe die Einsatzkräfte mit Verpflegung. Besonders im Süden der Insel werde es lange dauern, alles wieder aufzubauen, prognostiziert sie.
«Glaube nicht, dass ich das noch einmal aufbaue»
Besonders schwer getroffen hat der Waldbrand das Grundstück von Dimitris Zararis. Von seiner Ranch, wo er insgesamt acht Pferde hielt, ist nur noch Asche übrig.
«Ich habe das alles selbst aufgebaut, aus Holz», erzählt er einem SRF-Reporter. Innert zwei Minuten sei letzte Woche alles in Flammen aufgegangen.
«Das war mein Leben», sagt er unter Tränen. Wie es weitergeht mit ihm und seinem Grundstück, weiss er nicht. «Ich glaube nicht, dass ich das noch einmal selber alles aufbaue. Ich kann das nicht.»
Griechenland wegen Hitze und Waldbrand im Sommer bald tabu?
Auch Experten glauben, dass solche Brände den Ferienparadiesen an der Adria langfristig schaden könnten. «Es ist gut möglich, dass sich Griechenland wegen zunehmender Hitze und Waldbränden weniger als Sommerferien-Destination eignen wird.» Das sagte die ETH-Klimaexpertin Sonja Seneviratne zuletzt gegenüber Nau.ch.
Denn: «Mit weiteren Emissionen von CO2 werden Hitze-, Trockenheits- und Feuerwetterverhältnisse im Mittelmeergebiet immer extremer sein und häufiger auftreten.»