Waldbrände in Norditalien wüten noch immer
Das Wichtigste in Kürze
- Es wüten derzeit elf aktive Brände im Piemont und vier in der Lombardei.
- Tausend Menschen mussten bereits ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
- Am Montag fährt Innenminister Marco Minniti nach Turin, um über die Lage zu beraten.
- Montagnachmittag schickt die Schweiz drei Helikopter und ein Expertenteam zur Feuerbekämpfung.
Wieder wüten schwere Waldbrände in Italien. Waren im Sommer vor allem die
Mitte und der Süden des Landes betroffen, hielten die Flammen die Einsatzkräfte jetzt im Nordwesten des Landes in Atem. Am Montag wollte Innenminister Marco
Minniti nach Turin fahren, um über die Lage im Piemont und der Lombardei zu
beraten, wie das Ministerium mitteilte. Weil die Brände Wohngebieten bedrohlich
nahe kamen, mussten zahlreiche Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Um
die 1000 waren es am Sonntagabend, wie die Nachrichtenagentur Ansa
berichtete.
«Am
schlimmsten betroffen war das Susatal in Piemont mit den Orten Mompantero,
Venaus und Susa». Die Feuerwehr veröffentlichte am Montag auf Twitter Videos von grossflächigen Flammenherden unweit von Wohngebieten. Löschflugzeuge waren
im Einsatz.
Laut der
Information der EDA schickt die Schweiz ebenfalls Unterstützung. Montagnachmittag
wurden drei Helikopter in die Lombardei zur Feuerbekämpfung geschickt. Ein Expertenteam
der Schweizer Armee wird die Koordination zwischen den lokalen Behörden und den
Schweizer Operationen leiten.
Am
Sonntag hatten Feuerwehrleute unter anderem knapp 200 Bewohner eines
Seniorenheims in Susa in Sicherheit gebracht, wie Ansa berichtete. Die ganze
Nacht bekämpften Einsatzkräfte elf aktive Brände im Piemont und vier in
der Lombardei, wie die Feuerwehr mitteilte.
Die Waldbrände halten die Region schon seit
mehreren Wochen in Atem. Als Ursache wird Brandstiftung vermutet. Der
Umweltorganisation Verdi zufolge haben Waldbrände in Italien in diesem Jahr
bereits mehr als 135'000 Hektar Land und damit drei Mal so viel wie 2016
zerstört. Im Sommer waren wegen der ungewöhnlich langen Trockenheit und hoher
Temperaturen vor allem die Mitte und der Süden des Landes von Feuern betroffen.