Warnstreik am Flughafen Berlin-Brandenburg hat begonnen
Am Mittwoch hebt am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) kein Flugzeug ab. Das Personal streikt bis Mitternacht. Das hat auch Auswirkungen auf die Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Streik am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat am Mittwochmorgen früh begonnen.
- Gefordert werden höhere Löhne bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.
- Als Folge fliegen heute keine Schweizer Flüge den Flughafen an.
Am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat einer der folgenreichsten Warnstreiks der vergangenen Jahre begonnen. Das bestätigte ein Verdi-Sprecher Mittwoch früh. Die Gewerkschaft rief die 6000 Beschäftigten der Flughafengesellschaft, der Bodenverkehrsdienste und der Luftsicherheit auf, bis 23.59 Uhr die Arbeit niederzulegen.
Dadurch kann am Mittwoch kein Passagierverkehr am BER abgewickelt werden. Ursprünglich geplant waren 300 Starts und Landungen mit etwa 35'000 Passagieren.
Der Streik hat auch Auswirkungen, die in der Schweiz spürbar sind – alle sechs für heute geplanten Flüge aus und nach Zürich sind annulliert worden. Total seien rund 1400 Passagiere betroffen, sagt ein Swiss-Sprecher zur Nachrichtenagentur AWP.
Sie seien am Montag unmittelbar nach Bekanntgabe des Streiks per E-Mail oder SMS informiert worden. Die Passagiere wurden dabei automatisch auf den nächsten Tag umgebucht. Zudem gab es auch die Möglichkeit, einen Tag früher zu fliegen.
Dazu habe Swiss das Angebot am Dienstag und Donnerstag ausgebaut und setze grössere Flugzeuge ein. Reisenden, die nur am Mittwoch fliegen konnten, erstattet die Airline den Ticketpreis vollumfänglich zurück, wie der Sprecher weiter betonte.
Streikende wollen mehr Lohn
Verdi fordert für die Beschäftigten der Flughafengesellschaft und der Bodenverkehrsdienste 500 Euro mehr Lohn pro Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite fordert in beiden Verhandlungen vor allem deutlich längere Vertragslaufzeiten.
Der bisher letzte grosse Warnstreik mit ähnlichen Folgen liegt bereits einige Jahre zurück: Im April 2018 mussten deutschlandweit Hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes nicht vorankamen.
In acht deutschen Bundesländern legten bei einem Warnstreik Zehntausende Beschäftigte die Arbeit nieder. Neben Flughäfen waren vielerorts auch der städtische Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder betroffen. Flughäfen waren damals involviert, weil auch nach Privatisierungen noch zahlreiche Kommunalbeschäftigte unter anderem beim Gepäck und bei Personenkontrollen arbeiteten.