Wegen Erdbeben: Jetzt bangt Santorini um den Sommer-Tourismus
Die von Erdbeben durchgeschüttelte griechische Insel Santorini bangt um die Tourismus-Saison im Sommer. Denn: Die Neu-Buchungen gehen zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der griechischen Ferieninsel Santorini bebt seit Januar die Erde.
- Ein Ende der Erdbeben ist nicht in Sicht. Das wirkt sich negativ auf den Tourismus aus.
- Die Buchungszahlen gehen zurück und Saison-Arbeitskräfte suchen Jobs auf anderen Inseln.
Seit Ende Januar gab es auf der griechischen Insel Santorini 2300 stärkere und schwächere Erdbeben. Das stärkste dieser Beben erschütterte die beliebte Touristen-Insel mit einer Stärke von 5,3.
Seismologe Vassilis Karastathis warnte auf dem Nachrichtensender «Skai», es bestehe die Gefahr von weiteren, möglicherweise stärkeren Beben.
Die Folge: Viele Touristinnen und Touristen brachen die Ferien ab und verliessen somit auch die Insel früher als geplant.
Und ein Ende der Erschütterungen ist nicht in Sicht. Geologen rechnen gar damit, dass die Erde in Santorini noch monatelang weiterbeben könnte.
Wegen Erdbeben: Buchungen werden weniger
Das ist ein grosser Unsicherheitsfaktor, der sich jetzt auch auf die im Sommer anstehende Hochsaison für das Tourismusgeschäft auswirkt.
Denn: Das erste Kreuzfahrtschiff der Saison hat ausserplanmässig nicht in Santorini angelegt.
Und auch die Buchungen für die Osterferien und die Sommermonate gehen zurück, berichtet die britische BBC.
«In den letzten zwei Tagen haben wir einen Rückgang der Buchungen festgestellt. Aber wir hoffen, dass dies nur von kurzer Dauer ist», sagt Antonis Pagonis, Präsident des griechischen Hotelierverbandes.
Immerhin: Bisher gab es keine Stornierungen von bestehenden Buchungen.
Saison-Arbeitende bleiben aus
Auch die einzelnen Hoteliers berichten über einen Rückgang der Buchungen. Zudem warnen Branchenexperten, dass die Situation schwerwiegende Auswirkungen auf die Unternehmen haben könnte.
Jedenfalls, wenn die Unsicherheit und die wenigen Buchungen noch einen Monat oder länger anhalten.
Denn: Die Unsicherheit darüber, wie viele Touristinnen und Touristen trotz der Erdbeben nach Santorini kommen, führt dazu, dass Arbeitskräfte ebenfalls fernbleiben.
Der Tourismus auf Santorini ist aber in hohem Masse von Saison-Arbeitenden abhängig. Und das wird bei zögerlichen Tourismus-Buchungen zum Problem.
Das Risiko ist für die Arbeitnehmer zu gross
Auch dem Barkeeper Manos macht die unsichere Lage zu schaffen, wie er gegenüber BBC berichtet: «Es ist nicht so, dass ich Angst vor Erdbeben habe – Santorini bebt immer.»
Aber: «Ich mache mir Sorgen, dass es nicht genug Touristen gibt. Wenn die Saison schwach ist, verdiene ich vielleicht nicht so viel Geld. Oder sie brauchen mich den ganzen Sommer über nicht.»
Dieses Risiko könne er nicht eingehen, so Manos. Und das, obwohl er die letzten fünf Saisons immer in Santorini gearbeitet hat.
Stattdessen hat er einen Job auf Korfu angenommen, einer anderen griechischen Insel, die bei Touristinnen und Touristen beliebt ist.
