Nach der Überschwemmung im November bleiben Touristen der italienischen Lagunenstadt Venedig fern. 40 Prozent der Buchungen in Hotels wurden storniert.
Überschwemmung Venedig
Menschen gingen im November knietief in Wasser über den überfluteten Markusplatz in Venedig. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Hochwasser in Venedig reisen weniger Touristen in die Lagunenstadt.
  • Touristiker versuchen die Besucher mit Videos aktiv anzulocken.
  • In Venedig wurden 40 Prozent der Buchungen in Hotels storniert
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Nach der Überschwemmung, das im November in Venedig schwere Schäden verursacht hat, ist die Lagunenstadt mit einem starken Touristenrückgang konfrontiert. In den letzten beiden Novemberwochen und Anfang Dezember wurden circa 40 Prozent der gebuchten Aufenthalte der Hotels im Stadtkern storniert.

Touristiker beklagen auch die geringen Reservierungszahlen für die Weihnachts- und Neujahrszeit.

Venedig Gondolieri Müll
Gondolieri gehen in den Kanälen von Venedig auf Tauchstation, um diese von Müll zu befreien. (Archivbild) - dpa

«Es ist eine Katastrophe. Touristen wissen nicht, wie Hochwasser in Venedig funktioniert. Sie denken, dass die Stadt jedes Mal untergeht.» Das sagte der Direktor des Verbands der venezianischen Hoteliers AVA, Claudio Scarpa, nach Medienangaben.

Am Freitag sollen bei einer Pressekonferenz in Rom genaue Zahlen zum Rückgang der Touristen veröffentlicht werden.

Hotels kämpfen nun um Touristen

«Die Stadt, die einst vor Touristen explodierte, muss ihnen jetzt nachjagen», kommentierte die römische Tageszeitung «La Repubblica» in ihrer Donnerstagsausgabe. Der venezianische Flughafen «Marco Polo» meldete im letzten Monat einen 20-prozentigen Passagierrückgang.

Venedig versucht Ausländer wieder in die Stadt zu locken. Hoteliers veröffentlichten ein Video in sozialen Netzwerken, in dem sie von der Rückkehr zum Alltag in Venedig berichten.

Überschwemmungen in Venedig
Ein Tourist geht auf einem Holzsteg über den überfluteten Markusplatz in Venedig. Seit der Überschwemmung bleiben der Stadt die Touristen aus. (Archivbild) - dpa

«Ich habe nie so wenig Touristen in Venedig gesehen. Wir haben zwar dramatische Tage erlebt, doch haben wir uns alle mittlerweile erholt.» Das sagte Claudio Vernier, Präsident des Verbands der Shopinhaber rund um den Markusplatz. Die Gefahr sei, dass vor allem kleinere Shops unter dem Touristenrückgang leiden.

Eine Überschwemmung ist in Venedig nichts Neues

Auch Arrigo Cipriani, Inhaber der bekannten «Harry ́s Bar» unweit des Markusplatzes, ist besorgt. «Die letzte Flutwelle war ausserordentlich, doch hat es immer schon Hochwasser in Venedig gegeben. Unser Lokal war zwar überschwemmt, geschlossen hatten wir aber nie. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass Venedig weiteren Flutwellen Stand halten wird und die Touristen zurückkehren werden», sagte Cipriani.

Überschwemmungen in Venedig
Tische und Stühle stehen auf dem überfluteten Markusplatz. (Archivbild) - dpa

Am 12. November stieg kurz vor Mitternacht das durch starken Wind angetriebene Wasser in Venedig auf 187 Zentimeter über dem Meeresspiegel. Das war der höchste Stand seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 194 Zentimeter erreicht worden waren. Die Überschwemmung verursachte Schäden in Höhe von rund einer Milliarde Euro.

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