Wegen Wasser-Regel: Klima-Aktivisten füllen Golf-Löcher mit Zement
Angesichts der Hitze-Wellen muss Frankreich Wasser sparen – Golfplätze dürfen aber weiterhin bewässert werden. Das stösst Klima-Aktivisten sauer auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Angesichts der Hitze-Welle erliess Frankreich strenge Massnahmen, um Wasser zu sparen.
- Von Bewässerungsverboten ausgenommen sind jedoch Golfplätze.
- Aus Protest haben Klimaaktivisten nun die Löcher auf einem Golfplatz mit Zement gefüllt.
Wie viele europäische Länder kämpft auch Frankreich diesen Sommer gegen mehrere Hitzewellen. Während die Temperaturen immer höher klettern, sinkt der Trinkwasser-Bestand immer tiefer.
In fast hundert Gemeinden dürfen Französinnen und Franzosen deshalb ihre Autos nicht waschen oder ihre Gärten nicht bewässern.
Von den Bewässerungs-Verboten aber ausgenommen: Golfplätze. «Ein Golfplatz ohne grüner Rasen ist wie eine Eisbahn ohne Eis», begründete Gérard Rougier vom französischen Golfverband gegenüber «France Info».
Golf für «Privilegierteste»
Kein Verständnis dafür hat der lokale Zweig der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion. Und reagiert prompt: Aus Protest füllen die Aktivisten die Löcher auf Golfplätzen in den Städten Vieille-Toulouse und Blagnac mit Zement auf.
🌃 Durant la nuit du 10 août toujours plus caniculaire et aride, l'ACTION KIRIKOU (réalisée entre autres par #ExtinctionRebellion #Toulouse) a ciblé les GOLFS 🏌️ du midi toulousain.#Canicule#Secheresse2022 #Golf pic.twitter.com/Q0beOHQ0Nm
— Extinction Rebellion Toulouse (@xr_toulouse) August 11, 2022
Die Gruppe sieht den Golf-Sport «die Freizeitindustrie der Privilegiertesten», wie sie gegenüber der BBC sagte. Diese Ausnahmeregelung beweise, dass «ökonomischer Wahnsinn vor ökologischer Vernunft» stehe, schreiben die Klimaaktivisten in einer Petition.
Obwohl die Wasser-Verbote national erlassen wurden, liegt die Durchsetzung im Ermessen der lokalen Behörden. Bisher hat nur ein Gebiet, Ille-et-Villaine im Westen des Landes, die Bewässerung von Golfplätzen verboten.